STERN-Umfrage: Was plant Friedrich Merz als Kanzler? Die Deutschen wüssten das gern genauer

Steuern runter? Rentenalter rauf? Alle Mann wieder in die Bundeswehr? Friedrich Merz vermeidet genaue Aussagen. Dabei wünschen sich selbst CDU-Wähler, dass er konkreter wird.

Der Kanzlerkandidat der Union hat laut Umfragen zurzeit die besten Chancen, die nächste Bundesregierung anzuführen. Vor der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar will Friedrich Merz offenbar niemanden verschrecken. Ob Anhebung des Renteneintrittsalters, Senkung der Steuern oder die Wiedereinführung der Wehrpflicht – seit einigen Wochen äußert sich der CDU-Parteichef zurückhaltender, als man es von ihm bisher gewohnt war. 

Friedrich Merz soll offener sagen, was er vorhat

Zwei Drittel der Deutschen fordern nun von Merz, dass er konkreter wird und sagt, welche Politik er als Kanzler verfolgen würde. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag des stern. Nur 24 Prozent der Deutschen haben den Eindruck, dass der Unionskandidat offen sagt, welche Politik er vom Kanzleramt aus machen würde. Zehn Prozent äußern sich nicht. 

Selbst 55 Prozent der Wähler von CDU und CSU sagen, dass der eigene Kandidat die Bürger über viele seiner Vorstellungen im Unklaren lasse. Noch größer ist der Anteil bei den Anhängern von SPD (83 Prozent), Grünen (71 Prozent), AfD (76 Prozent) und BSW (83 Prozent). Allein die Wähler der FDP sind mehrheitlich der Meinung, dass Merz konkret genug ist (47 zu 46 Prozent). 

Kanzler Scholz will sich am 16. Dezember der Vertrauensfrage im Bundestag stellen. Wenn er die Abstimmung – wie geplant – verliert, wird der Weg zu Neuwahlen freigemacht. Für den 17. Dezember haben CDU und CSU den Beschluss eines gemeinsamen Wahlprogramms angekündigt. Merz und die CDU werben seit einigen Tagen mit dem Slogan „Wieder nach vorne“. Vielleicht weiß man dann etwas genauer, was das bedeuten soll. 

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 5. und 6. Dezember 2024 telefonisch erhoben. Datenbasis: 1006 Befrage. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Damit ist die Umfrage repräsentativ.