Die Zahl der registrierten Fälle von Kindeswohlgefährdungen in Hessen hat einen neuen Höchststand erreicht. Das Kabinett trifft sich in einer Kita und fasst neue Beschlüsse.
Erstmals hat das hessische Kabinett einen Kinderschutzbeauftragten für das Bundesland berufen. Es ist der CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Bauer, wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilte. „Er soll künftig eine Schlüsselrolle in der Prävention, Intervention und Förderung von Kinderschutz in Hessen einnehmen“, hieß es. Laut Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) ist Bauer „der Richtige für diese anspruchsvolle Aufgabe“.
Der 52-jährige Vater zweier schulpflichtiger Kinder erhält laut Staatskanzlei für seine Tätigkeit in dieser Wahlperiode eine monatliche Entschädigung von 2.000 Euro brutto. Eine Geschäftsstelle im Familienministerium unterstützt ihn. Der Landtagsabgeordnete Bauer, einst Lehrer, betonte: „Als Pädagoge habe ich in den Klassenzimmern Hessens erlebt, wie wichtig es ist, frühzeitig ein Umfeld zu schaffen, in dem Kinder geschützt und gefördert werden.“
Zahl der registrierten Kindeswohlgefährdungen auf Rekordniveau
Familienministerin Diana Stolz (CDU) erklärte: „Jedes einzelne Kind, dem wir helfen und das wir vor Schlimmerem bewahren können, ist unser aller Mühen wert.“ Die Zahl der erfassten Kindeswohlgefährdungen habe 2023 einen neuen Höchststand erreicht: „Bei 6.198 Kindern oder Jugendlichen stellten die Jugendämter in Hessen eine Kindeswohlgefährdung fest – durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt. Das waren 583 Fälle mehr als im Jahr zuvor. Das ist ein Anstieg von mehr als zehn Prozent.“
Bei einer auswärtigen Sitzung in einer Wiesbadener Kita beschloss das hessische Kabinett weitere Maßnahmen für die frühkindliche Bildung, die Betreuung von Mädchen und Jungen und im Kinderschutz.