Nicht einmal jeder fünfte Betrieb in der Hauptstadt bildet aus. Zudem sinkt die Zahl der Unternehmen, die überhaupt ausbilden dürfen. Das Ziel des Senats steht auf dem Spiel.
Ausbildungsplätze sind in Berlin im bundesweiten Vergleich rar gesät. Lediglich knapp 40 Prozent aller Unternehmen in der Hauptstadt hatten im Jahr 2023 überhaupt eine Ausbildungsberechtigung, wie aus dem aktuellen Betriebspanel hervorgeht, das die Senatsverwaltung für Arbeit vorgestellt hat. Dabei handelt es sich um eine umfangreiche Unternehmensbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB).
Drei Viertel der Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern
Von den ausbildungsberechtigten Betrieben bildete demnach im vergangenen Jahr zwar knapp die Hälfte aus. Über alle Unternehmen in Berlin hinweg ist das aber nicht einmal jedes fünfte. Der bundesweite Durchschnitt liegt mit knapp 30 Prozent deutlich höher.
Das liegt dem Panel zufolge auch an der Unternehmensstruktur in der Hauptstadt. Fast drei Viertel der Unternehmen (72 Prozent) haben weniger als zehn Mitarbeiter. Kleinstbetriebe sind damit in Berlin überdurchschnittlich oft vertreten. Nicht einmal ein Drittel dieser Firmen verfügt über eine Ausbildungsberechtigung.
Ziel: 2.000 zusätzliche Ausbildungen im kommenden Jahr
Ob das Land damit seine selbstgesteckten Ausbildungsziele im kommenden Jahr erreicht, ist daher offen. Im Rahmen eines Bündnisses für Ausbildung will der Senat bis Ende 2025 rund 2.000 zusätzliche Ausbildungsverhältnisse in der Hauptstadt schaffen. Als Vergleichsgrundlage gilt der Ausbildungsstand vom 31. Dezember 2023. An dem Stichtag waren 32.535 junge Menschen in einer betrieblichen Ausbildung. Das bedeutet, dass der Senat dann 34.535 in betrieblicher Ausbildung haben will.
Daher sei das kommende Jahr für das Land von großer Bedeutung, betonte Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD). „Anfang 2026 wird sich entscheiden, ob das Ziel des Bündnisses für Ausbildung erreicht wurde.“