Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern des Bündnis Sahra Wagenknecht ist noch nicht gegründet, da gibt es schon Personalquerelen. Ein Kandidat für den Landesvorsitz zieht überraschend zurück.
Der Gegenkandidat für den Landesvorsitz des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Mecklenburg-Vorpommern hat unmittelbar vor der Gründung des Landesverbandes seine Kandidatur überraschend zurückgezogen. Der Rostocker Stadtvertreter Toralf Herzer erklärte vor Beginn der Gründungsversammlung in Parchim gegenüber Pressevertretern, dass er nicht gegen den Staatssekretär im Schweriner Justizministerium, Friedrich Straetmanns, antreten werde.
Es habe am Vorabend eine Zoom-Konferenz gegeben und er habe sich überzeugen lassen, dass eine Kampfkandidatur nicht im Interesse eines geeinten Bildes der Partei nach außen sei.
Straetmanns gilt als Favorit der Parteizentrale. Er stammt aus Bielefeld und saß vor seinem Job in Schwerin bis 2021 für die Linke im Bundestag. Herzer präsentierte sich in Interviews in den vergangenen Wochen als neues Gesicht aus und für Mecklenburg-Vorpommern.
Am Nachmittag soll die Kandidatenliste für die Bundestagswahl am 23. Februar aufgestellt werden. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist bereits in mehreren Kommunalparlamenten in Mecklenburg-Vorpommern mit Abgeordneten vertreten. Bei der Wahl im Juni kam es aus dem Stand auf 6,1 Prozent, wobei es nicht in allen Regionen des Landes angetreten war.
Laut einer Umfrage von Anfang November lag das BSW bei einer hypothetischen Landtagswahl in MV bei 14 Prozent. Die Partei hat nach eigenen Angaben in MV rund 50 Mitglieder.