Der Weg für einen besseren Hochwasserschutz in Nordthüringen ist frei. Es kann an der Zorge gebaut werden.
Für den vor einem Jahr überschwemmten Nordthüringer Ort Windehausen und das Industriegebiet Heringen können bessere Hochwasserschutzanlagen gebaut werden. Dafür sei der Weg durch einen Planfeststellungsbeschluss für den Hochwasserschutz an der Zorge frei gemacht worden, teilte das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz in Jena mit.
Etwa 80 Haushalte waren Ende Dezember 2023 in Windehausen, einem Ortsteil von Heringen im Kreis Nordhausen, von extremem Hochwasser sowie aufsteigendem Grundwasser betroffen. Tagelanger Dauerregen führte damals zu gestiegenen Grundwasserspiegeln und einem ungewöhnlich starken Hochwasser an Zorge und Helme.
Als Reaktion darauf sei eine zusätzliche Berechnung angestellt worden für den Fall, dass es einen extremen Hochwasserstand gleichzeitig an Zorge und Helme gibt. Sie zeigten, „dass Windehausen mit den neuen Hochwasserschutzanlagen auch vor einem Ereignis wie im Dezember 2023 geschützt sein wird“, erklärte der Präsident des Landesamtes, Mario Suckert.
Höhere und mehr Deiche geplant
Nah an der Ortschaft und des Industriegebietes sollen höhere und auch neue Deiche und Schutzmauern entstehen. Zudem würden Pumpen bereitgehalten, um die Ortschaft im Notfall zu entwässern. Auch Veränderungen des Geländes und die Ertüchtigungen der anliegenden Straßen und Wege seien geplant. Die Planungsunterlagen liegen laut Landesamt vom 10. bis 23. Januar 2025 öffentlich in den Stadtverwaltungen von Heringen und Nordhausen aus.
Auf den von der Gemeinde auf etwa 1,7 Millionen Euro geschätzten Hochwasserschäden Ende 2023 in Windehausen hatten viele Thüringer mit einer großen Hilfs- und Spendenbereitschaft reagiert. An den Weihnachtstagen und zum Jahreswechsel hatte Hochwasser und aufsteigendes Grundwasser auch die Region um die Ortschaft Mönchpfiffel-Nikolausrieth getroffen. Dabei wurde auch viel Agrarland überschwemmt. Bauern erhielten Hilfe vom Land.