Justiz: Zahl der Verurteilten in NRW weiter rückläufig

Die Statistiker des Landes vermelden ein Minus bei den von den Gerichten verurteilten Menschen. Die Zahl hat aber nur bedingt etwas mit der Kriminalitätsstatistik zu tun.

Die Zahl der verurteilten Straftäter in Nordrhein-Westfalen ist weiter rückläufig. Das geht aus einer vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Mitteilung hervor. Demnach wurden 2023 in NRW 134.469 Menschen rechtskräftig verurteilt. Das sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1,8 Prozent weniger. Damit liegt die Zahl der Verurteilten auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Im Jahr 2014 verurteilten die Gerichte in NRW noch 161.334 Menschen. 

Den größten Teil der Urteile gibt es mit 124.566 im Allgemeinen Strafrecht. Rund 9.900 entfallen auf das Jugendstrafrecht. Während es bei Diebstahl und Unterschlagung ein überdurchschnittliches Plus von 15,1 Prozent gab, ging die Zahl der Verurteilten 2023 bei Betrug, Urkundenfälschung, Erschleichung von Leistungen oder Sachbeschädigung um 11 Prozent zurück. 

Hintergrund: Die Statistik zu den Urteilen ist nicht mit den Zahlen der Kriminalstatistik der Polizei zu vergleichen. So zählen die Juristen Personen, die Polizeistatistik listet Fälle auf. Bei den Urteilen wird nur der Straftatbestand erfasst, für den die schwerste Strafe droht, und wegen der Verfahrensdauern ist das Berichtsjahr der Polizeistatistik beim Zeitrahmen nicht deckungsgleich mit der Strafverfolgung.