Zwei alte Ohrhänger möchte die Verkäuferin bei „Bares für Rares“ veräußern. Moderator Horst Lichter fällt ein kleines Detail ins Auge.
Die Ohrringe wirken wie aus einer anderen Zeit, findet Horst Lichter. Expertin Heide Rezepa-Zabel stimmt ihm zu: Der Schmuck scheine aus der vorrevolutionären Epoche zu stammen, dem Ancien Régime, als alles nach den Fürsten ging.
Mitgebracht hat diese Prachtstücke Angelika Richter. Sie gehörten ihrer Mutter, jetzt möchte sich die 75 Jahre alte Künstlerin aus Mölln von ihnen trennen. Die Zeiten der langen Abendkleider und Galas seien für sie vorbei.
„Bares für Rares“: Die Expertise bringt eine Überraschung
Laut der Expertin handelt es sich dabei um französische Ohrhänger im französischen Stil, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand. Hergestellt worden seien sie um 1910, sie bestehen aus 18-karätigem Gold und sind mit Diamanten im Gesamtgewicht von 0,6 Karat besetzt. Den Zustand bezeichnet Rezepa-Zabel als „hervorragend“.
300 Euro hätte die Verkäuferin gerne für ihre alten Schätzchen. Doch allein der Goldwert beläuft sich schon auf 180 Euro, insgesamt taxiert die Expertin den Wert auf 800 bis 1000 Euro. Damit hat Angelika Richter nicht gerechnet. „Ups“, sagt die Frau, „das ist schön“. Und es kommt noch besser: Das Döschen, in dem die Ohrringe aufbewahrt wurden, schlägt zusätzlich mit 100 Euro zu Buche.
Den Händlern fällt als erstes das Döschen ins Auge – doch auch die Ohrhänger kommen gut an. Christian Vechtel eröffnet die Auktion mit einem Gebot von 240 Euro. Bei 500 Euro steigt Elke Velten-Tönnies in die Versteigerung ein. Sie ersteht den Schmuck für 900 Euro. „Mit Dose“, wie sie betont.
„Es war fantastisch im Händlerraum“, freut sich die Verkäuferin hinterher. „Ich habe das Dreifache von meinem Wunschpreis bekommen. Besser geht’s nicht.“
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