Früher müssen sich Heiratsschwindler persönlich ins Zeug legen, um ihre Opfer zu umgarnen. Heute stellen sie gefälschte Profile ins Internet und chatten. In Thüringen verliert ein Mann viel Geld.
Ein 60-jähriger Mann aus dem Wartburgkreis hat bei einem Internetbetrug 32.000 Euro an eine vermeintliche Liebhaberin verloren. Der Mann sei Opfer von „Romance Scamming“, der Internetversion des Heiratsschwindels geworden, teilte die Polizei zu dem Fall mit. Der 60-Jährige hatte demnach in einem Internetportal Kontakt zu einer Person aufgenommen, die sich als Frau ausgab und ihm vermeintlich Gefühle entgegenbrachte.
Die Internetbekanntschaft brachte ihn dazu, die hohe Geldsumme an sie zu überweisen und begründete dies mit Konten- und Behördenproblemen nach einer Erbschaft. Ein Angehöriger des Mannes schaltete schließlich die Polizei ein.
„Romance Scamming“ ist laut Polizei eine Betrugsmasche, bei der Kriminelle unter gefälschten Profilen auf Internetplattformen und in sozialen Netzwerken Kontakt zu arglosen Internetnutzern suchen, durch häufiges Chatten emotionale Nähe zu ihnen herstellen und ihnen die große Liebe vorgaukeln. Im Laufe der Bekanntschaft versuchen sie dann – ganz wie beim klassischen Heiratsschwindel – an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Laut Polizei täuschen die Kriminellen häufig einen Notfall vor und bitten ihre Opfer um beachtliche Geldsummen.