Drei Männer sollen mit ihren Sportwagen über die Autobahn bei Hofheim gerast sein. Als ein unbeteiligter Autofahrer plötzlich ausschert, kommt es zu einem tödlichen Unfall.
Im Prozess im Frankfurter Landgericht um ein mutmaßliches illegales Autorennen mit tödlichem Ausgang hat der Staatsanwalt Haftstrafen für die Fahrer gefordert. „Hier wurde so schnell gefahren, dass man andere gefährdet hat“, sagte der Anklagevertreter. Dass man dabei wie im vorliegenden Fall auf jemanden treffe, der nicht aufpasse, sei erwartbar.
Der Anklage zufolge waren drei Männer mit ihren hochmotorisierten Wagen an einem Tag im Oktober 2020 ein Rennen gefahren. Auf der Autobahn 66 nahe Hofheim scherte ein unbeteiligter Autofahrer ohne zu blinken aus. Dabei stieß er mit einem der Sportwagen zusammen, der mit einem Tempo von mindestens 235 Kilometern pro Stunde fuhr. Das 740 PS starke Auto schleuderte daraufhin gegen den Wagen einer 71-jährigen Frau, dieser ging in Flammen auf. Die Frau starb.
Verfahren abgetrennt
Der Autofahrer dieses Sportwagens ist ebenfalls angeklagt, das Verfahren gegen ihn wurde jedoch abgetrennt, nachdem er zum Prozessauftakt nicht erschienen war und sich mit Krankheit entschuldigt hatte.
Gegen einen der Angeklagten, einen 38-Jährigen mit mehreren Vorstrafen, beantragte der Staatsanwalt eine Haftstrafe von vier Jahren und vier Monaten, und zwar unter anderem wegen der Teilnahme an einem verbotenen Kfz.-Rennen mit Todesfolge. Für den 30 Jahre alten Angeklagten plädierte der Anklagevertreter aus demselben Grund auf eine Strafe von zwei Jahren und drei Monaten. Eine Aussetzung der Haft zur Bewährung ist bei dieser Dauer nicht möglich.
Der Prozess wird am Freitag mit den Plädoyers der Rechtsanwälte fortgesetzt. Eventuell wird an dem Tag auch das Urteil verkündet.