Vor sieben Jahren setzte sich ein Frankfurter Studio beim Deutschen Computerspielpreis durch, inzwischen hat es ein neues Game entwickelt – und sahnt auch damit bei einer anderen Preisverleihung ab.
Das Survival-Actionspiel „Enshrouded“ hat den Deutschen Entwicklerpreis gewonnen. Eine Jury aus 160 Branchenfachleuten kürte das Computerspiel des Frankfurter Studios Keen Games zum besten deutschen Spiel des Jahres, wie die Veranstalter mitteilten. Der Preis ist undotiert. Keen Games wurde zudem als Studio des Jahres ausgezeichnet, außerdem setzte es sich in den Kategorien Gamedesign und Technische Leistung durch.
In „Enshrouded“ kämpfen Spielerinnen und Spieler mit Schwert, Pfeil und Bogen gegen Untote, die „Legionen des Nebels“. Dabei müssen die Gamer nicht nur Kämpfe bestehen, sondern auch Häuser bauen und andere Herausforderungen bestehen. „Enshrouded“ heißt auf Deutsch „eingehüllt“, nach seiner Veröffentlichung Anfang 2024 wurde es ein großer Erfolg unter Gamern.
Nicht der erste Preis für Keen Games
Das prämierte Studio räumte schon einmal groß ab: 2017 holte sich Keen Games den Deutschen Computerspielpreis für das Rollenspiel „Portal Knights“, dafür bekam es 110.000 Euro vom Bund.
Die Optik in dem damaligen Spiel war vergleichsweise harmlos, die Figuren wirkten mit ihren besonders großen Augen drollig. Das neue Spiel kommt hingegen düsterer daher, die Entwickler haben diesmal auch auf den Gruselfaktor gesetzt: Die untoten Bösen sehen schauderhaft aus. Das Bundeswirtschaftsministerium förderte die Entwicklung des Spiels im Zeitraum 2021 bis 2023 mit rund zwei Millionen Euro.
Während der separate Deutsche Computerspielpreis Preisgelder von insgesamt 800.000 Euro beinhaltet und nur inländische Studios bedacht werden, richtet sich der Entwicklerpreis an Studios aus dem deutschsprachigen Raum, also aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Ausrichtung der Preisverleihung wird unter anderem vom Land NRW mitfinanziert. „Wenn Kreativität und technische Leistungsfähigkeit Hand in Hand gehen, entstehen großartige Spiele“, sagte NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) und fügte hinzu, dass die prämierten Spiele dies eindrucksvoll unterstrichen.
Preisträger anderer Kategorien
Das Wiener Studio Microbird setzte sich mit dem Actionspiel „Dungeons of Hinterberg“ in der Kategorie Indie Game durch, die Slow Bros. GmbH aus Köln mit dem Abenteuerspiel „Harold Halibut“ in der Kategorie Grafik und Osmotic Studios aus Hamburg mit dem Rollenspiel „Closer the Distance“ in den Kategorien Story, Audiodesign und Innovation. Im letztgenannten Spiel geht es um die Folgen eines tödlichen Autounfalls, ein junges Mädchen stirbt und seine Liebsten müssen mit ihrer Trauer zurechtkommen. Aufgabe des Spiels ist es, bei der Trauerbewältigung zu helfen und Mut zu machen – eine ungewöhnliche Story, die die Jury des Entwicklerpreises überzeugt hat.