DFB-Pokal: Erst fliegt Neuer, dann Bayern: Leverkusen siegt im Topspiel

Im Achtelfinale des DFB-Pokals hat Titelverteidiger Bayer Leverkusen den stärksten Konkurrenten ausgeschaltet. Eine größere Überraschung gab es in Bielefeld. 

Nach der bitteren Rot-Premiere für Torwart Manuel Neuer hat Titelverteidiger Bayer Leverkusen den FC Bayern eiskalt aus dem DFB-Pokal geschossen. Die Münchner, die einen giftigen Achtelfinal-Kampf in Unterzahl lange bestimmten, kassierten durch das 0:1 (0:0) die folgenschwerste Niederlage in der noch jungen Amtszeit von Trainer Vincent Kompany. Zum fünften Mal nacheinander scheiterte der Rekordsieger damit vorzeitig im Cup-Wettbewerb. 

Leverkusens Joker Nathan Tella ließ den Großteil der 75.000 Zuschauer wenige Minuten nach seiner Einwechslung mit seinem Kopfballtor verstummen (69. Minute). Der für Neuer eingewechselte israelische Nationaltorhüter Daniel Peretz hatte in seinem dritten Bayern-Profispiel keine Abwehrchance beim unbedrängten Kopfball des nur 1,73 Meter großen Bayer-Profis.

Neuer sieht Rot im DFB-Pokal

Neuers erster Platzverweis in seinem 867. Spiel im Profifußball war in der 17. Minute der frühe Startschuss für ein hitziges und prickelndes Gigantentreffen zwischen dem Rekordsieger aus München und dem Doublesieger vom Rhein.

Nach einem langen Ball von Nationalverteidiger Jonathan Tah hatte der 38-jährige Neuer den heranstürmenden Jeremie Frimpong mit einem Bodycheck außerhalb des Strafraums hart gestoppt. Schiedsrichter Harm Osmers zückte Rot.

SV Werder Bremen – SV Darmstadt 98

Werder Bremen hat bei der Rückkehr von Ex-Trainer Florian Kohfeldt mit viel Mühe und dank eines späten Last-Minute-Treffers von Anthony Jung den Viertelfinaleinzug perfekt gemacht. Der Bundesligist setzte sich gegen den klassentieferen SV Darmstadt 98 daheim im Weserstadion mit 1:0 (0:0) durch. Jung sorgte nach einem Freistoß von Marvin Ducksch in der vierten Minute der Nachspielzeit vor 40.000 Zuschauern für die Entscheidung.

Arminia Bielefeld – SC Freiburg

Der SC Freiburg hat sich blamiert und ist im Achtelfinale bei Arminia Bielefeld ausgeschieden. Der Bundesligist verlor beim Drittligisten verdient mit 1:3 (0:2). Vor 26.311 Zuschauern auf der ausverkauften Bielefelder Alm erzielten Christopher Lannert in der 28. Minute, Julian Kania (36./Handelfmeter) und Louis Oppie (81.) die euphorisch bejubelten Tore für die Gastgeber, die immer mehr zum Pokalschreck werden.

Die Arminia, die in der 2. Runde mit dem 1. FC Union Berlin bereits einen Erstligisten aus dem Wettbewerb geworfen hatte, darf sich auf einen weiteren Fußball-Festabend freuen. Die von Trainer Julian Schuster auf fünf Positionen veränderten Freiburger erlebten dagegen drei Tage nach dem Liga-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach eine herbe Enttäuschung. Das Tor von Michael Gregoritsch (63.) war zu wenig.

DFB-Pokal: SSV Jahn Regensburg – VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart hat auch nach einer Radikal-Rotation das Viertelfinale erreicht und darf weiter von der Reise nach Berlin träumen. Ohne Alexander Nübel, Maximilian Mittelstädt oder Ermedin Demirovic in seiner Startelf setzte sich der schwäbische Champions-League-Starter souverän mit 3:0 (2:0) beim chancenlosen Zweitliga-Schlusslicht SSV Jahn Regensburg durch.

Drei Tage vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin war auch eine auf sieben Positionen veränderte Stuttgarter Startelf mindestens eine Klasse zu stark für die Oberpfälzer, die sich nun ausschließlich auf ihr kompliziertes Projekt Klassenerhalt konzentrieren können.

Enzo Millot (10. Minute) und Anrie Chase (19.) raubten dem harmlosen Jahn vor 15.210 Zuschauern rasch die Hoffnung auf eine Sensation. Nick Woltemade (61.) rundete die erfolgreiche Dienstreise des VfB ab, der bei einem Pfostenschuss des eingewechselten Demirovic (74.) sogar noch Pech hatte.