Sozialpolitik: DGB sieht Nachholbedarf bei Beschäftigung Schwerbehinderter

Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen in Sachsens Wirtschaft ist Ausnahme statt Normalität. Dabei gibt es vielfältige Unterstützung – aber zu wenig Druck, sagt der DGB.

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung (3. Dezember) fordert der DGB Sachsen die Unternehmen im Freistaat auf, mehr von ihnen zu beschäftigen. Der Arbeitsmarkt sei „nach wie vor exklusiv, statt inklusiv“, kritisierte der DGB-Landesvorsitzende Markus Schlimbach. Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen liege mit 4,0 Prozent deutlich unter der gesetzlich vorgeschriebenen Quote (5 Prozent). Auch mit Blick auf die Fachkräfteentwicklung sollten Arbeitgeber stärker auf sie setzen, zumal sie im Durchschnitt gut qualifiziert seien.

Laut DGB sind nur 3,4 Prozent aller bei privaten Arbeitgebern Beschäftigten und 5,9 Prozent bei öffentlichen Arbeitgebern schwerbehinderte Menschen. Die Unternehmen müssten ihre gesetzliche Beschäftigungspflicht ernster nehmen und der Inklusion bei der dualen Ausbildung einen höheren Stellenwert beimessen, verlangte Schlimbach und verwies auf vielfältige Unterstützung wie Lohnkostenzuschüsse, Finanzierung der Arbeitsplatzausstattung oder Begleitung im Betrieb. Viele Unternehmen sind aber zu zögerlich, hier müsse mehr Druck gemacht werden.