Auch dieses Jahr zeigt der Herbst in Sachsen extreme Wetterlagen – mit neuen Rekorden und ungewöhnlichen Trends. Selbst in einem vergleichsweise „kühleren“ Herbst bleibt der Klimawandel sichtbar.
Der diesjährige Herbst ist nach einer vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdiensts (DWD) trotz eines bundesweiten Erwärmungstrends in Sachsen etwas kühler ausgefallen als noch im Vorjahr. Im vergleichsweise kühlen Freistaat betrug die Herbsttemperatur dieses Jahr dennoch durchschnittlich milde 10,1 Grad Celsius und lag somit 1,4 Grad über dem langjährigen Mittel von 8,7 Grad, wie der DWD mitteilte. Im Jahr zuvor lag die Durchschnittstemperatur den Angaben zufolge bei 11,6 Grad Celsius.
Die Vergleichswerte des DWD beziehen sich auf den Zeitraum von 1961 bis 1990. Demnach gab es Anfang September in Sachsen noch bis zu sieben heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius. Am 4. September wurde in Leipzig mit 34,9 Grad Celsius sogar ein neuer Septemberrekord für Sachsen gemessen.
Überdurchschnittlich viel Niederschlag
Trotz wochenlanger Trockenheit zwischen Mitte Oktober und Mitte November fiel der Niederschlag mit 215 Litern pro Quadratmeter in der Herbstbilanz deutlich höher aus als der langjährige Durchschnitt von 155 Litern. Auch bei der Sonnenscheindauer lag Sachsen über dem Mittelwert: Mit 380 Stunden übertraf die Herbstsonne das langjährige Mittel von 319 Stunden deutlich.
Deutschlandweit ordnete der DWD den diesjährigen Herbst als den fünftwärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 ein. Die durchschnittliche Herbsttemperatur lag bundesweit bei 10,5 Grad Celsius, was 1,7 Grad über dem langjährigen Mittelwert von 8,8 Grad liegt. Abgesehen von einer kurzen Frostphase im November wurde die Jahreszeit insgesamt von ungewöhnlich warmen Wetterperioden geprägt.