Neue Regeln: Rollenspiel Dungeons & Dragons verärgert Fans – auch Elon Musk

Das Rollenspiel Dungeons & Dragons soll zeitgemäßer und inklusiver werden. Doch die Änderungen sorgen bei einigen Fans für großen Ärger. Der prominenteste ist Elon Musk.

1974 kam in den USA das Rollenspiel Dungeons & Dragons auf den Markt – als erstes seines Genres. Die Spieler übernehmen dabei Rollen in einer Fantasiewelt und erschaffen ihre eigenen Geschichten mit Zauberern, Mönchen, Kämpfern und zahlreichen anderen Charakteren. STERN PAID Bochwyt IV 13.07

Unter Spieleliebhabern genießt Dungeons & Dragons damit schon lange Kultstatus, es gibt auch von dem Rollenspiel inspirierte Kinofilme und Computerspiele. Doch jetzt herrscht Aufruhr unter den Fans. Die Spielereihe sei „woke“ geworden, lautet der Vorwurf einiger, nachdem ein neues Handbuch veröffentlicht worden ist.

Neue Begriffe und Regeln bei Dungeons & Dragons

Darin wurden einige Begriffe angepasst und modernisiert, berichtet die „New York Times„. So wird statt des Wortes „Rasse“ nun der Begriff „Spezies“ verwendet. Auch haben sich die Eigenschaften einiger Figuren verändert und hängen nicht mehr direkt mit dem Erscheinungsbild der Charaktere zusammen. Ein Bergzwerg ist demnach nicht mehr automatisch stark und langlebig, ein Elf verfügt nicht unbedingt über herausragende Intelligenz.

AF_Strategie BrettspieleAußerdem wird in den neuen Regeln die Möglichkeit eingeführt, dass Spieler die Möglichkeit haben, die Partie mittels einer bestimmten Handgeste zu unterbrechen, sollten sie sich unwohl fühlen. Darüber sollte es „keine Debatte oder Diskussion“ geben, heißt in dem Regelwerk. In dem Handbuch wird empfohlen, zu Beginn der Spielsession die Erwartungen und Grenzen jedes einzelnen Spielers zu besprechen. Als Beispiele werden sexuelle Übergriffe oder Drogenkonsum innerhalb des Spiels genannt.

Spielefan Elon Musk mit wütendem Post

Unter einigen Fans sorgen diese Änderungen für Verärgerung. Der prominenteste von ihnen ist sicherlich Elon Musk, der sich auf X ohnehin gern Identitätsthemen widmet. „Niemand, und ich meine niemand, darf Gary Gygax (Erfinder von Dungeons & Dragons, Anm. d. Red.) und die Genies, die Dungeons & Dragons erschaffen haben, in Verruf bringen“, postete der Milliardär. Spielehersteller Wizards of the Coast und sein Mutterkonzern Hasbro sollten „in der Hölle schmoren“, wütete Musk, bekennender Fan von Brett- und Rollenspielen.

Der bekannte Spieleentwickler Robert J. Kuntz bezeichnete die Änderungen in der „New York Times“ als „unnötig“. Er sei nicht sicher, ob es überhaupt nötig sei, auf Debatten wie um das Wort „Rasse“ einzugehen.

Dungeons & Dragons soll inklusiver werden

Mit dem neuen Ansatz wollen die Macher von Dungeons & Dragons ein neues Publikum ansprechen. Das Spiel sei zuletzt sehr stark „auf eine bestimmte Art und Weise, es zu spielen“ beschränkt gewesen, erklärte Jeremy Crawford, hauptverantwortlich für die Regeln, der „New York Times“. „Es war nicht so einladend, wie es sein könnte“, so Crawford. 

Im Vorwort zu dem neuen Handbuch heißt es, Frauen kämen in Dungeons & Dragons zu selten vor und wenn, dann nur in einem wenig respektvollen Kontext. Sklaverei sei bisher nicht als menschliche Tragödie gezeigt worden, sondern als wirtschaftliche Transaktion. Außerdem habe das Spiel Worte enthalten, die „verletzend sind für Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen, Übergewichtige, nicht klassisch attraktive Menschen, Ureinwohner, Schwarze oder Frauen“.

Quellen: „The New York Times“, Elon Musk auf X