Die Berliner Polizei ist an Silvester im Großeinsatz. Die ersten Stunden verliefen verhältnismäßig entspannt. Ganz ruhig blieb es aber nicht.
Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot in bestimmten Stadtteilen und mit mehreren Verbotszonen für Böller und anderes Feuerwerk ist Berlin in den Silvesterabend gestartet. Die ersten Stunden liefen laut Angaben eines Polizeisprechers ruhig an. Für den Tagesanlass zeige sich ein normales Straßenbild, hieß es am Abend.
Ausgerechnet am Silvesterabend fiel allerdings in weiten Teilen Berlins das Wasser aus. Grund ist ein Rohrschaden in der Seestraße im Stadtteil Wedding, wie die Berliner Wasserbetriebe auf X mitteilten. Die Feuerwehr sprach von einem „massiven Wasserrohrbruch“.
Nach Einbruch der Dunkelheit wurde in vielen Stadtteilen bereits kräftig auf den Straßen geböllert. In Berlin-Wedding habe ein 13-Jähriger Einsatzkräfte mit einer Rakete beschossen, teilte die Polizei auf der Plattform X mit. Er sei mit einem Begleiter geflohen, beide seien in Gewahrsam genommen und von ihren Eltern abgeholt worden.
Insgesamt sollen rund 4.000 Polizistinnen und Polizisten in der Silvesternacht für Sicherheit sorgen – etwa so viele wie vor einem Jahr. Unterstützt wird Berlin dabei mit rund 700 Kräften von der Bundespolizei und anderen Bundesländern. Feuerwehr und Hilfsorganisationen wollen mit insgesamt mehr als 1.500 Einsatzkräften für Notfälle bereit sein.
„Ausnahmezustand Silvester“ bei der Feuerwehr
Die Berliner Feuerwehr hat um 19.00 Uhr planmäßig den „Ausnahmezustand Silvester“ ausgerufen, wie ein Sprecher sagte. Die Feuerwehr ist nach eigenen Angaben mit mehr als 1.500 Helfern in der Silvesternacht im Einsatz – etwa dreimal so viele wie sonst.
„Die meisten Berlinerinnen und Berliner und die Gäste feiern friedlich. Das ist gut, das ist sehr gut. Bei richtiger Handhabung soll auch jeder Pyrotechnik so verwenden, wie er das gerne möchte“, sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Abend. Sie warnte davor, Raketen und Böller nicht auf Einsatzkräfte und andere Menschen zu schießen. „So etwas ist sehr lebensgefährlich.“
Drei Verbotszonen für Böller
Die Berliner Polizei hatte am frühen Silvesterabend ihre angekündigten Verbotszonen für Böller und anderes Feuerwerk eingerichtet. Im Steinmetzkiez in Berlin-Schöneberg wurden Absperrgitter aufgestellt. Die Polizei ist mit Mannschaftswagen und Einsatzkräften vor Ort und kontrolliert.
Wie im Vorjahr werden neben dem Steinmetzkiez auch am Alexanderplatz und in Teilen der Sonnenallee nebst Nebenstraßen in Neukölln erneut Böllerverbotszonen eingerichtet.
Böller und Raketen dürfen hier nicht gezündet werden, erlaubt sind allenfalls Material wie Knallerbsen oder Wunderkerzen. Gleiches gilt für den Bereich der kommerziellen Silvesterparty am Brandenburger Tor. Auf X schrieb die Polizei, es gebe bereits mehrere Sperrungen und Verkehrsbeeinträchtigungen im Stadtgebiet.
Schon vor der Silvesternacht zahlreiche Einsätze
Bereits vor der Silvesternacht waren in Berlin Rettungskräfte mit Feuerwerkskörpern beschossen worden. Ein Helfer wurde dabei in Neukölln verletzt und musste den Dienst beenden, wie die Polizei am Nachmittag bei X mitteilte. In der Nacht ging die Polizei stadtweit gegen unerlaubte Böllerei vor und nahm mehr als 50 Menschen vorläufig fest. Mehrere Schreckschusswaffen und diverse Pyrotechnik wurden beschlagnahmt.