Nach Assad-Sturz: Syriens Sicherheitsbehörden sollen aufgelöst werden

Baschar al-Assad und sein Vater Hafis setzten die Geheimdienste ein wie eine eiserne Faust, um sich an der Macht zu halten. Die Übergangsregierung will sie neu strukturieren.

Die Übergangsregierung in Syrien will die Sicherheitsbehörden der gestürzten Regierung nach eigenen Angaben auflösen und neu strukturieren. Das sagte der neu ernannte Geheimdienst-Chef Anas Chattab laut einer Mitteilung der Nachrichtenagentur Sana. Der Schritt solle „dem Volk, seinen Opfern und seiner langen Geschichte dienen“, sagte Chattab demnach. Dem gestürzten Machthaber Baschar al-Assad warf er vor, die Syrer mit Hilfe der Sicherheitsbehörden ungerecht behandelt und unterdrückt zu haben.

Mit Hilfe der Sicherheitsbehörden wurde die Bevölkerung während der Regierungszeit Assads und seines Vaters Hafis al-Assad mehr als 50 Jahre lang mit oft brutalsten Methoden unterdrückt. Dazu zählten willkürliche Tötungen und Verschwinden, schwerste Formen von Folter und unmenschliche Strafen in den Gefängnissen des Landes. Zehntausende wurden unrechtmäßig inhaftiert.