Aktion mit Klebezetteln: „Frieden“ – Menschen kleben Post-It’s gegen Einsamkeit

Welche Gedanken, Sorgen und Wünsche haben Menschen in Hamburg in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester? Eine Aktion der Hamburger Hochbahn macht sie sichtbar. Mit Post-It’s.

„Verzeihen, vergeben, versöhnen“, „Liebe„, „Frieden“ – diese und viele andere Wünsche sind an einer Wand der Hamburger U-Bahn-Station Rathausmarkt zu lesen. Zahlreiche Menschen haben seit dem Morgen viele bunte Zettel mit ihren Wünschen, Sorgen und Gedanken an die Wand des unterirdischen Verbindungsweges geklebt. Die Aktion „Station der Worte“ der Hamburger Hochbahn ist ein Projekt gegen die Vereinsamung in der Gesellschaft. 

Einsamkeit ist oft unsichtbar, aber sie betrifft viele Menschen, gerade in Zeiten der Besinnlichkeit. Mit der „Station der Worte“ geben wir den Menschen die Möglichkeit, ihre Gedanken sichtbar zu machen – anonym, aber dennoch in Verbindung mit anderen“, sagte Psychologin und Mitinitiatorin Alica Schellhorn dazu laut Mitteilung. „Dieses Projekt soll zeigen: Niemand ist allein mit seinen Gefühlen.“

Am Samstag konnten die Zettel mit den Gedanken an die Wände geklebt werden. Sie sollten bis zum Sonntag hängen bleiben. 

Die Idee dazu stammt den Angaben zufolge aus New York. Dort hatte der Künstler Matthew Chavez ein Schild mit der Aufschrift „U-Bahn-Therapie“ aufgestellt und Zettel und Stifte für die Menschen bereitgelegt. In kurzer Zeit klebten demzufolge rund 3.000 bunte Zettel an den Wänden der Haltestelle Union Square. Eigenen Angaben zufolge hat die Hochbahn die Aktion zusammen mit drei Psychologinnen erstmalig nach Deutschland geholt.