Nach einem Unfall an der Schleuse Müden ging nichts mehr auf der Mosel. Mit aufwendigen Notschleusungen mussten die Schiffe befreit werden. Das ist nun geschafft – aber die Arbeit geht weiter.
Nach einem Unfall an der Schleuse Müden Anfang Dezember sind alle festsitzenden Schiffe durch die Notschleuse gefahren. Am Freitagvormittag sei das letzte mit Stahlspundwänden beladene Güterschiff notgeschleust worden, sagte Ulrich Zwinge vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn. „Alles abgeschlossen.“
Insgesamt habe es nun 78 Schleusungen von 72 Schiffen gegeben, sagte er. Einige seien in zwei Schleusungen aufgeteilt worden. Doch Feierabend haben die Arbeiter an der Schleuse nun nicht. „Wir sind gleich schon dabei die Notverschlüsse zu setzen“, sagte Zwinge.
Kollision Anfang Dezember
Die Schleuse Müden war bei der Kollision eines Frachtschiffs am 8. Dezember schwer beschädigt worden. Seitdem ist die Schifffahrt auf der Mosel lahmgelegt. Die Notschleusungen von den insgesamt mehr als 70 Schiffen liefen deutlich schneller als erwartet ab.
Nun werde mit den Vorbereitungen für die Sanierung begonnen, sagte Zwinge weiter. Dazu gehöre die Einrichtung der Baustelle und die Trockenlegung der beschädigten Schleusenkammer. „Die Arbeiten an sich kommen dann im neuen Jahr“, sagte er.
Neues Tor wird vorbereitet
Ende Januar solle dann ein neues Schleusentor eingebaut werden. Es werde derzeit auf einem Bauhof in Trier vorbereitet und dann per Schiff nach Müden gebracht. Geplant ist, die Schleuse am 1. Februar wieder in den regulären Betrieb zu nehmen.
Das ist deutlich früher als angenommen: Zuvor waren Experten davon ausgegangen, dass die Sanierungsarbeiten an der Schleuse bis Ende März 2025 dauern könnten. Das hatte bei Unternehmen, die auf die internationale Wasserstraße Mosel angewiesen sind, für heftige Kritik gesorgt.