Einige Musiker bereiteten ihren Fans dieses Jahr eine besondere Freude und feierten ein Comeback – auf der Bühne oder mit neuer Musik.
Die Musikwelt konnte sich 2024 über einige Comebacks freuen. Bands, Musikerinnen und Musiker zeigten sich nach Jahren wieder auf einer großen Bühne oder veröffentlichten zur Freude der Fans neue Musik. Zudem sorgte eine bisher nur angekündigte Rückkehr für großes Aufsehen.
Linkin Park
Seit dem Tod ihres Sängers Chester Bennington (1976-2017) befanden sich Linkin Park auf unbestimmte Zeit in Pause. Mit einem Countdown auf ihren Social-Media-Kanälen hatten sie bei den Fans die Hoffnung geschürt, dass die Band bald zurückkehren wird. Anfang September kündigte die US-Band dann mit einem Livestream-Konzert im kalifornischen Burbank tatsächlich ihre Rückkehr an: Neben der Stammbesetzung Mike Shinoda (47), Brad Delson (47), Phoenix (47) und Joe Hahn (47) ist Emily Armstrong (38) als neue Co-Leadsängerin mit dabei. Sie ist Mitbegründerin der Band Dead Sara. Zudem spielt Colin Brittain (37) für Linkin Park am Schlagzeug. Mike Shinoda sagte in einem Statement: „Je länger wir mit Emily und Colin zusammenarbeiteten, desto mehr genossen wir ihre außergewöhnlichen Talente, ihre Gesellschaft und die Dinge, die wir gemeinsam schufen.“ So entstand ein neues Album, „From Zero“ wurde am 15. November veröffentlicht. Das Werk und die dazugehörige Tour stießen trotz vereinzelter Comeback-Kritik auf Anklang bei den Fans.
Deshalb hat die Band auch bereits fleißig neue Pläne für 2025 geschmiedet und über 50 Tour-Termine angekündigt, darunter vier Shows in Deutschland. Wie unter anderem „Billboard“ Shinoda aus einem Statement zitierte, sei es für die Band „unglaublich, wieder auf Tour zu gehen“. Weiter erklärte er: „Die Unterstützung der Fans ist überwältigend, und wir sind bereit, diese Energie noch weiter in die Welt zu tragen. ‚From Zero‘ ist ein neues Kapitel für uns, und wir freuen uns darauf, es mit allen in einem größeren Rahmen zu teilen.“
No Doubt
Nach langer Pause haben No Doubt im vergangenen April beim Coachella Festival ein umjubeltes Comeback gefeiert. Die US-Band um Gwen Stefani (55) trat zum ersten Mal seit 2015 wieder auf. Auf der Hauptbühne des Festivals im kalifornischen Indio performten sie einige ihrer bekanntesten Songs, von „Don’t Speak“ bis „I’m Just a Girl“.
No Doubt formierten sich 1986 als Coverband der britischen Ska-Legenden Madness. Gwen Stefani gehörte gemeinsam mit ihrem Bruder Eric Stefani (57) zu den Gründungsmitgliedern. Der Durchbruch gelang aber erst zehn Jahre später, als „Don’t Speak“ zu einem globalen Radiohit wurde. 2005 trennten sich No Doubt, 2008 kündigten die Kalifornier ein Comeback an und 2012 erschien ihr sechstes und bisher letztes Album „Push and Shove“. Gwen Stefani wandelte auch auf Solopfaden, nach sieben Jahren ohne Album kehrte sie im November mit ihrer neuen Platte „Bouquet“ zurück.
Bushido
Bushido (44) meldete sich nicht nur am 9. Februar mit seinem neuen Album „Rex in aeternum“ zurück, sondern feierte auch ein Bühnen-Comeback: Aufgrund von Sicherheitsbedenken und vielen Herausforderungen hatte er acht Jahre lang auf keiner Bühne gestanden. Bushido absolvierte eine großangelegte Arena-Tournee. Die „König für immer!“-Tour startete am 21. März 2024 in der Mercedes-Benz-Arena in Bushidos Heimatstadt Berlin. Nach Stationen in Leipzig, München, Oberhausen, Frankfurt am Main, Köln, Zürich (CH) und Esch-sur-Alzette (LUX) feierte Bushido dann am 30. April in Stuttgart das Tour-Finale. Sein Karriereende schiebt der Rapper noch etwas hinaus: Für 2026 gab er seinen Abschied von der Bühne, den er mit einer letzten Tour zelebriert, bekannt.
Céline Dion
Nach vier Jahren Bühnen-Abstinenz feierte die schwer erkrankte Sängerin Céline Dion (56) im Sommer bei den Eröffnungsfeierlichkeiten der Olympischen Spiele in Paris ein triumphales Comeback. Mit einer stimmgewaltigen Performance und bei strömendem Regen brachte sie vor riesigem Publikum auf dem Eiffelturm sichtlich ergriffen Édith Piafs (1915-1963) „L’Hymne à l’amour“ auf die Bühne. Nach dem Auftritt meldete sich die seit einigen Jahren an dem sogenannten Stiff-Person-Syndrom leidende Künstlerin auf ihrem Instagram-Account mit bewegenden Worten zurück. Dort schrieb die Kanadierin: „Ich fühle mich geehrt, heute Abend bei der Eröffnungsfeier von Paris 2024 aufgetreten zu sein und bin voller Freude, wieder in einer meiner Lieblingsstädte zu weilen!“
Will Smith
Schauspieler und Musiker Will Smith (56) meldete sich im Sommer auf der großen Bühne zurück. Ende Juni legte er sein bislang größtes Live-Comeback seit der Oscar-Ohrfeige aufs Parkett. Im Rahmen der BET Awards präsentierte er seine neue Single „You Can Make It“ gemeinsam mit Sänger Fridayy und dem Sunday Service Choir dem Publikum. Der Song wurde erst zwei Tage zuvor veröffentlicht. Der Schatten der Oscar-Nacht von vor zwei Jahren konnte Smith dieses Jahr auch mit neuen Filmprojekten hinter sich lassen. Smith hatte auf der Bühne der Oscar-Verleihung Chris Rock (59) ins Gesicht geschlagen, nachdem der Comedian zuvor einen Witz über Smiths Ehefrau Jada Pinkett Smith (53) gemacht hatte.
Justin Timberlake
Nach sechs Jahren Pause und dem Album „Man of the Woods“ (2018) kündigte Justin Timberlake (43) Anfang des Jahres offiziell sein neues Solo-Studioalbum für den März an. Vier lange Jahre habe er an „Everything I Thought I Was“ gearbeitet, verriet das Mitglied der 90er-Jahre-Boygroup *NSYNC im Vorfeld bei Auftritten in diversen Talkshows. Dabei habe er gemeinsam mit mehreren Produzenten fast 100 Songs entwickelt, von denen es am Ende nur die 18 besten auf das Album geschafft hätten. Mit seinem Album ging er auch auf „The Forget Tomorrow World Tour“, die jedoch von gesundheitlichen Problemen und Konzertabsagen überschattet wurde.
Dieses Jahr machte Timberlake auch abseits der Bühne Schlagzeilen: Im Juni wurde er auf Long Island wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen. Im September bekannte er sich in einem Deal mit der Staatsanwaltschaft zu einem minderschweren Vergehen schuldig.
The Cure
16 Jahre mussten Fans auf ein neues Album von Robert Smith und Co. warten: Im November veröffentlichten The Cure „Songs Of A Lost World“. Das neue Album beginnt mit dem knapp siebenminütigen „Alone“ und damit dem Lebensgefühl, von dem The Cure seit 48 Jahren berichten. In einem Interview zum neuen Album erzählte Smith, dass „jedes Lied, das wir singen, davon handelt, dass wir eigentlich alleine sind“.
Dass die 1976 in England gegründete Band noch düsterer als jemals zuvor klingt, kam bei den Fans offenbar gut an. Fast fünf Jahrzehnte nach ihrer Gründung standen The Cure mit ihrer neuen Platte erstmals an der Spitze der deutschen Albumcharts. Die Erfolgswelle nutzte die Band und kündigte eine Live-LP, „Songs of a Live World“, für den 13. Dezember an. Das Live-Album dokumentiert die erste Performance der acht neuen Songs von The Cure, die am Tag der Veröffentlichung ihres 14. Longplayers in London stattfand.
Girls Aloud
Im Mai kehrte die Gruppe Girls Aloud zum ersten Mal seit elf Jahren auf die Bühne zurück, um eine große Tournee durch das Vereinigte Königreich zu absolvieren. Die Reunion-Tour der Girlband, bestehend aus Cheryl Cole (41), Nadine Coyle (39), Nicola Roberts (39) und Kimberley Walsh (43) wurde durch den Verlust von Sarah Harding (1981-2021) besonders berührend. Das fünfte Girls-Aloud-Mitglied war 2021 an Brustkrebs verstorben. Auf ihrem Instagram-Account gestand Kimberley Walsh den Fans, dass das Comeback der Band „unglaublich emotional“ sei. Bei ihren Tour-Auftritten erinnerten sie an Harding mit dem Song „I’ll Stand By You“ und Fotos der Verstorbenen.
Cole, Coyle, Roberts, Walsh und Harding waren 2002 als Siegerinnen der britischen Castingshow „Popstars: The Rivals“ hervorgegangen. Danach stürmten sie mit Hits wie „Sound Of The Underground“ und „The Promise“ die Charts. 2013 zerstritten sich die Sängerinnen und die Band löste sich auf.
Angekündigte Comebacks
Nicht nur bereits vollzogene, sondern vor allem auch angekündigte Musik-Comebacks machten 2024 Schlagzeilen. Insbesondere die Oasis-Reunion sorgte für große Aufregung. Die Brüder Noel (57) und Liam Gallagher (52) gaben ihre erfolgreiche Britpop-Band 2009 nach einem Streit der beiden auf. Im August dieses Jahres kündigten sie dann eine Reunion-Tour mit weltweiten Konzerten für 2025 an. Fans spekulierten danach, ob die Band bald ein neues Album herausbringen wird. „Beruhigen wir uns, es ist kein Oasis-Album in der Mache“, beendete Liam Gallagher in einem X-Beitrag die Hoffnungen seiner Fans.
Mitte Oktober gab Bassist „Evil“ Jared Hasselhoff (53) auf seinem offiziellen Instagram-Account mal ganz nebenbei „die größten Musiknews des Jahres“ bekannt. „Die Ankündigung, auf die ihr alle ein Jahrzehnt gewartet habt. Und zwar: Die Bloodhound Gang ist zurück, Bitches!“ Bisher gibt es noch keine Details, ob und wann das angekündigte Comeback stattfinden wird. Um die 1992 gegründete US-Band aus Pennsylvania war es extrem still geworden, aufgelöst hatte sie sich offiziell aber nie. Leadsänger und Gründungsmitglied Jimmy Pop (52) trat so gut wie gar nicht mehr in der Öffentlichkeit in Erscheinung, „Evil“ Jared sah man in den vergangenen Jahren in einigen deutschen TV-Shows. Auf der Website der Band gibt es einen Countdown unter dem Titel „Neues Album? Neue Tournee? Neue Show? Einfach nur Blödsinn?“