Der VfB rennt gegen St. Pauli lange einem Rückstand hinterher. Die Hoffnung der Fans auf einen erfolgreichen Jahresabschluss erfüllt sich nicht. Dabei vergeben die Gäste sogar noch einen Elfmeter.
Der VfB Stuttgart verabschiedet sich mit einer bösen Überraschung in die Winterpause. Nach zuletzt vier Pflichtspielsiegen in Serie verlor der Champions-League-Teilnehmer im letzten Spiel vor Weihnachten mit 0:1 (0:1) gegen Aufsteiger FC St. Pauli.
Damit verpassten die Schwaben den von Trainer Sebastian Hoeneß erhofften Sieg als „überragenden“ Abschluss am Ende eines bemerkenswerten Jahres mit der Vizemeisterschaft und lang ersehnten Königsklassen-Abenden. Auf einem Mittelfeldplatz werden die Stuttgarter ins neue Jahr starten. Mit einem Sieg wären sie an den Top Vier der Fußball-Bundesliga dran gewesen.
Würdiger Abschluss für den Aufsteiger
Der FC St. Pauli überwintert oberhalb der Abstiegsplätze. Stürmer Johannes Eggestein verdarb den Gastgebern vor 60.000 Zuschauern den Nachmittag und schoss die Kiezkicker in der 21. Minute zu einem wichtigen Erfolg in der unteren Tabellenregion. Für Trainer Alexander Blessin wurde es damit eine erfolgreiche Rückkehr in die schwäbische Heimat. Auch wenn Eggestein zu Beginn der zweiten Hälfte einen Foulelfmeter verschoss und das mögliche 2:0 (53.) vergab.
Auch ohne den erkrankten Kapitän Atakan Karazor und die weiter nach Muskelverletzungen pausierenden Nationalspieler Deniz Undav und Jamie Leweling waren die Gastgeber erwartungsgemäß feldüberlegen. Der VfB hatte mehr Ballbesitz und erspielte sich Chancen. Die Kiezkicker standen aber in der Defensive sicher. Die Hoeneß-Truppe agierte oft zu umständlich und ließ Entschlossenheit und Präzision im Abschluss vermissen.
In den ersten 20 Minuten münzte Enzo Millot die Flanke von Angelo Stiller ebenso wenig in die Führung um wie die Vorarbeit von Nick Woltemade. Yannik Keitel bekam nach einer Ecke nicht die volle Wucht hinter den Ball.
Rouault-Fehler vor dem Gegentor
Das 0:1 deckte dann defensive Schwächen der Schwaben auf. Eingeleitet wurde die Szene von einem groben Fehlpass von VfB-Abwehrspieler Anthony Rouault. Dann klärte Jeff Chabot nicht konsequent genug, Maximilian Mittelstädt konnte Eggestein nicht stoppen. Eggestein hatte zuvor auch für die erste torgefährliche Szene der Hamburger gesorgt (8.).
Nach dem Rückstand drückten die Stuttgarter auf den Ausgleich. Aber auch Woltemade, zuletzt zweimal entscheidender Torschütze, nutzte seine Möglichkeiten nicht. Und die Schwaben hatten dann Glück, nicht höher hinten zu liegen.
Nübel bleibt beim Elfmeter stehen – mit Erfolg
Hoeneß hatte den zuvor patzenden Abwehrspieler Rouault zur Pause ausgewechselt. Doch auch der frisch auf den Rasen geschickte Anrie Chase machte zunächst negativ auf sich aufmerksam. Mit seinem Einsteigen an der Strafraumgrenze gegen Oladapo Afolayan verursachte er den Elfmeter.
Eggestein aber schoss in die Mitte und scheiterte so an Stuttgarts Torhüter Alexander Nübel, der stehengeblieben war. So blieb das Ergebnis eng.
Wenn sie gegen den Aufsteiger aus Hamburg gewinnen, hätten sie eine „überragende Halbserie“ gespielt, hatte VfB-Coach Hoeneß zuvor gesagt. Doch daraus wurde trotz intensiven Anrennens nichts, auch weil Millot an Torwart Nikola Vasilj scheiterte (69.). Für die Gäste hätte Afolayan die Partie entscheiden können, ihm waren aber der Pfosten und (80.) und kurz darauf Nübel im Weg.