Thüringens Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow führt die Linken im Freistaat in den Wahlkampf zur Bundestagswahl.
Im Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl setzen die Thüringer Linken wieder auf ihren bekanntesten Vertreter: Thüringens Ex-Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Auf einem Parteitag in Sömmerda erhielt er für seine Bewerbung um Platz eins der Landesliste der Partei 108 von 112 abgegeben Delegiertenstimmen. Das entspricht einer Zustimmung von 96,4 Prozent.
Der 68-Jährige ist Teil der „Mission Silberlocke“ der Linken und bewirbt sich deshalb auch um ein Direktmandat im Wahlkreis „Erfurt – Weimar – Weimarer Land II“. Die Idee hinter dieser Aktion: Wenn Ramelow und die Linken-Politiker Gregor Gysi und Dietmar Bartsch jeweils ein Direktmandat gewinnen, würde die Linke auch dann in den Bundestag einziehen, wenn sie bei den Zweitstimmen an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würden. In seiner Bewerbungsrede sagte Ramelow, die „Mission Silberlocke“ überdecke nicht, wie vielfältig die Linken inzwischen geworden seien. „Es geht nicht um drei alte Kerle“, sagte er.
Ramelow war der erste linke Ministerpräsident Deutschlands. Zwischen Dezember 2014 und Dezember 2024 regierte er mit einer kurzen Unterbrechung, gestützt auf eine rot-rot-grüne Koalition im Thüringer Landtag. Zwischen 2005 und 2009 war er schon einmal Mitglied des Bundestags gewesen. Vor wenigen Tagen gab er sein Amt als Regierungschef an den Thüringer CDU-Vorsitzenden Mario Voigt ab.