Es gibt neue Zahlen zu Stromsperren. Anlass für die Linke, ein Verbot zu fordern. Niemand sollte in einer kalten oder dunklen Wohnung sitzen müssen.
Energieversorger in Hessen haben im vergangenen Jahr knapp 14.800 Verbrauchern wegen unbezahlter Rechnungen den Strom abgestellt. Das sind rund 1.200 Stromsperren weniger als 2022, wie aus Zahlen des jährlichen Monitoringberichts von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt hervorgeht. Die Zahlen teilte die Bundesregierung auf Anfrage der Bundestagsabgeordneten Caren Lay (Linke) mit.
Bundesweit sank die Zahl der von den Netzbetreibern umgesetzten Stromsperren 2023 demnach um zwei Prozent auf fast 204.500. In den meisten Bundesländern sei die Zahl der Stromsperren gesunken. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg aber war ein Anstieg zu verzeichnen.
„Die hohen Strom– und Gaspreise sind für viele eine enorme Belastung“, teilte Lay als Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik der Linken im Bundestag mit. Erst kürzlich sei bekanntgeworden, dass jeder zwölfte Haushalt in Deutschland die Wohnung nicht angemessen heizen könne.
„Immer mehr Menschen müssen sich zwischen einer warmen Wohnung und einem vollen Bauch entscheiden. Dies ist in einem der reichsten Länder der Welt nicht weniger als ein Skandal“, sagte Lay. Die Politik müsse handeln. „Wir fordern, schnellstmöglich ein Verbot von Strom- und Gassperren. Kein Mensch sollte im Dunkeln oder in einer kalten Wohnung sitzen müssen.“