Die Linke zittert um den Wiedereinzug in den Bundestag. Die Linke in MV soll einen besonderen Beitrag leisten, sagt Dietmar Bartsch. Ihm kommt dabei nun eine Schlüsselrolle zu.
Die Linke in Mecklenburg-Vorpommern hat Dietmar Bartsch als Spitzenkandidaten für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar aufgestellt. Bei einer Versammlung in Schwerin wählten Landesvertreter und -vertreterinnen den langjährigen Bundestagsabgeordneten und früheren Fraktionschef am Freitag mit 71,3 Prozent auf den ersten Platz der Landesliste. Es gab keinen Gegenkandidaten.
„Es geht für unsere Partei um alles“, sagte Bartsch bei seiner Vorstellungsrede. „Es braucht die Linke im nächsten Bundestag. Und es braucht sie dringend in Fraktionsstärke.“ In Umfragen liegt die Partei derzeit bundesweit deutlich unter der kritischen Fünf-Prozent-Marke. Derzeit ist die Linke nicht mehr in Fraktionsstärke im Bundestag vertreten, sondern als Gruppe mit weniger Rechten. Die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht und ihre Unterstützer hatten sich abgespalten und die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gegründet.
Bartsch setzt auf Stärke in MV
Schon bei zurückliegenden Bundestagswahlen habe die Linke in Mecklenburg-Vorpommern überdurchschnittliche Ergebnisse eingefahren, sagte Bartsch. Auch 2025 müsse ein zweistelliges Ergebnis das Ziel sein. Bei der Bundestagswahl 2021 hat die Linke in MV 11,1 Prozent der Wählerstimmen erzielt und zwei Mandate errungen. Neben Bartsch war auch Ina Latendorf, die nun für Listenplatz zwei nominiert ist, in den Bundestag eingezogen.
Bartsch ist Teil der „Mission Silberlocke“. Wie die anderen beiden beteiligten prominenten Spitzenpolitiker Gregor Gysi in Berlin und Bodo Ramelow in Erfurt strebt auch Bartsch ein Direktmandat an, um damit die Linke wieder sicher ins Parlament zu bringen. Bei den Wahlen 2017 und 2021 hatte Bartsch das Direktmandat in Rostock jeweils als Zweiter verpasst. Für 2025 sehe er seine Chancen besser, weil er nicht bundesweit als Spitzenkandidat der Linken ins Rennen gehe und sich so mehr auf seinen Wahlkreis konzentrieren könne, hatte Bartsch jüngst erklärt.
Am Freitag kritisierte er vor allem die aus seiner Sicht zu hohen Rüstungsausgaben. „Wir erleben eine totale Militarisierung der gesamten Gesellschaft, und es ist niemand, der die Stimme erhebt.“ Auf der anderen Seite gebe es kein Geld etwa für eine Kindergrundsicherung. Hier brauche es die Linke als deutliche Gegenstimme.