Gerichtsprozesse: Ehefrau erstickt und Leiche versteckt: Lebenslange Haft

Eine Frau wird von ihrem Ehemann angegriffen, sie erstickt förmlich unter seinem Gewicht. Die Leiche verschwindet für Monate. Das Gericht glaubt dem Angeklagten kaum ein Wort.

Nach dem Mord an seiner Ehefrau ist ein geständiger Mann vor dem Landgericht Stuttgart zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Der 135 Kilogramm schwere Deutsche hatte seiner Ehefrau nach Überzeugung der Kammer in der gemeinsamen Wohnung von hinten ein Handtuch um den Hals geschlungen, sie mit seinem Körpergewicht auf dem Bett niedergedrückt und mit einem Kissen erstickt. 

„Sie hatte keine Chance gegen diese Übermacht“, sagte die Richterin bei der Urteilsverkündung. Nach dem Mord versteckte er die Leiche über Monate in der Wohnung. 

Richterin: „Begnadeter Geschichtenerzähler“

Vieles bleibe unklar in diesem Fall, sagte die Richterin. Fest stehe aber, dass es sich weder um eine Verzweiflungstat noch um ein „Augenblicksversagen“ gehandelt habe. Vielen Aussagen des Angeklagten, der unter anderem von zahllosen Demütigungen durch seine Frau berichtet hatte, schenkte die Kammer keinen Glauben. „Er ist ein begeisterter, begnadeter Geschichtenerzähler, Legendenerfinder und auch Aufschneider“, sagte die Richterin. Urteil und Aussagen nahm der Angeklagte ungerührt entgegen.

Die Verteidigung hatte auf Totschlag plädiert, die Staatsanwaltschaft hatte ebenso wie die Nebenklage von einem „minutenlangen Todeskampf“ gesprochen und eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte hat eine Woche Zeit, um dagegen Revision einzulegen.