Nach der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen wurde nun auch Sachsens Amtsinhaber Michael Kretschmer (CDU) gewählt. In Thüringen rief das Agieren der AfD aber Erinnerungen wach.
Thüringens Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat Michael Kretschmer (CDU) zur Wiederwahl als Regierungschef in Sachsen gratuliert. Zugleich warf er der AfD in Sachsen ein ähnliches Agieren wie in Thüringen am 5. Februar 2020 vor. „Die Sächsische AfD hat es erneut versucht. Einen Kandidaten aufzustellen und nicht zu wählen. Kemmerich zum zweiten ist aber gescheitert“, schrieb Ramelow beim Portal X. Kretschmer wünschte er Kraft und Glück.
Kretschmer wurde im sächsischen Landtag im zweiten Wahlgang mit 69 Stimmen gewählt. AfD-Kandidat Jörg Urban erhielt nur eine Stimme, der Kandidat der Freien Wähler, Matthias Berger, erhielt 39 Stimmen. Demnach erhielt Berger bei der geheimen Wahl wohl viele AfD-Stimmen. Am Ende reichte es aber trotzdem deutlich für Kretschmer.
Das Agieren der AfD erinnerte an die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen 2020. Damals stellte sie auch einen Kandidaten auf, den sie aber nicht wählte. Stattdessen lieferte sie Stimmen für die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich, der die Wahl annahm. Nach öffentlichem Druck trat Kemmerich drei Tage später zurück. Thüringen stürzte damals in eine tiefe Regierungskrise.