In einer Diskothek in Essen werden vier Türsteher mit einem Messer angegriffen und zum Teil lebensgefährlich verletzt. Der Richter bezeichnet die Attacke im Urteil als „monströse Tat“.
Nach einer Messerattacke in einer Essener Diskothek ist ein Mann zu zehn Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Der 25-Jährige aus Duisburg hatte an einem Abend im November 2022 vier Türsteher zum Teil lebensgefährlich verletzt. Zwei der Opfer konnten nur durch eine Notoperation gerettet werden. Auslöser war ein Streit beim Verlassen des Lokals. Das Urteil lautet in zwei Fällen auf Mordversuch, in den anderen auf gefährliche Körperverletzung.
Die Bluttat war von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden. Auf dem Film, der im Prozess vor dem Essener Schwurgericht abgespielt wurde, ist zu sehen, wie der Angeklagte mit einem Messer in der Hand von einem Türsteher zum anderen springt und immer wieder zusticht. Richter Jörg Schmitt sprach bei der Urteilsbegründung von einer „monströsen Tat“.
Auf Nothilfe berufen
Der deutsche Angeklagte hatte die Tat gestanden, sich aber auf Nothilfe berufen und auf einen Freispruch gehofft. Nach seiner Schilderung habe einer der Türsteher mit einem Messer auf seinen ebenfalls anwesenden Bruder einstechen wollen. Dem sei er zuvorgekommen. Diese Angaben werten die Richter jedoch als Schutzbehauptung.
Laut Urteil handelte der 25-Jährige aus einer Mischung aus Frust und verletztem Stolz. Der Angeklagte habe seine Gefühle nicht im Griff gehabt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.