Während der Corona-Pandemie entdeckten die deutschen Unternehmen die Heimarbeit neu. Nun sinkt der Anteil der Homeoffice-Beschäftigten kontinuierlich. Aber der harte Kern scheint glücklich damit.
Die Deutschen arbeiten weniger im Homeoffice – aber wer es tut, ist weniger gestresst und mit seiner Arbeit zufriedener. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des zur Bayerischen Akademie der Wissenschaften gehörenden Instituts für Digitale Transformation (BIDT) unter 1.922 Erwerbstätigen im Oktober.
Demnach arbeiten nur noch 39 Prozent der Befragten zumindest ab und zu zuhause, gegenüber 55 Prozent vor zwei Jahren. Der Anteil der mehrmals pro Woche im Homeoffice Arbeitenden ist ebenfalls kontinuierlich gesunken auf nur noch 23 Prozent aller Erwerbstätigen. Aber die Zufriedenheit mit der eigenen Situation im Homeoffice ist mit 89 Prozent „auf dem bislang höchsten Niveau“, schreiben die Forscher. Von den fast ausschließlich zuhause Arbeitenden seien sogar 98 Prozent eher oder sehr zufrieden.
Weniger Ablenkung, weniger Leerlauf?
Im Gegensatz zu Unternehmen, die an der Produktivität im Homeoffice zweifeln, sehen sich 41 Prozent der Homeoffice-Beschäftigten zuhause sogar produktiver arbeiten. Als Begründung wird häufig weniger Ablenkung angeführt. Nur 9 Prozent sagen, dass sie zuhause weniger produktiv arbeiten.
Aber 16 Prozent aller Befragten beklagen, dass sie am Arbeitsplatz in der Firma häufig „Zeit totschlagen“ müssten. Solche Phasen des Leerlaufs ließen sich zuhause besser nutzen, auch privat, sagen 76 Prozent der Homeoffice-Arbeiter. Das Homeoffice sei flexibler, Beruf und Privatleben seien besser unter einen Hut zu bekommen, Arbeitswege entfielen. Über zu viel Stress bei der Arbeit klagen laut Umfrage nur 9 Prozent der Homeoffice-Beschäftigten, aber 21 Prozent der Mitarbeiter am Arbeitsplatz in der Firma.