Ein Mann soll im Irak an einem Mord und an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein. Die Bundesanwaltschaft hat nun plädiert.
Die Bundesanwaltschaft hat im Düsseldorfer Oberlandesgericht für einen mutmaßlichen IS-Terroristen acht Jahre Haft beantragt. Sie hält die Tatvorwürfe der IS-Mitgliedschaft und der Beihilfe zu Kriegsverbrechen wie Mord nach mehreren Monaten Prozessdauer für erwiesen.
Die Verteidigung sieht das ganz anders: Sie beantragte einen Freispruch und die Aufhebung des Haftbefehls, wie eine Gerichtssprecherin auf Anfrage mitteilte. Das Urteil soll am kommenden Freitag verkündet werden.
Der Iraker soll sich laut Anklage als 23-Jähriger im Juni 2014 der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben. Schon einen Monat später soll er vom IS aufgenommen worden und schnell aufgestiegen sein. Nach Ansicht der Bundesanwaltschaft war der zuletzt in Wuppertal wohnende Mann an öffentlichen Bestrafungsaktionen der Terrormiliz wie der Hinrichtung von Gefangenen beteiligt.
Gegen den Mann war bereits 2017 nach Hinweisen seiner Ex-Frau ermittelt worden. Das Verfahren war damals aber eingestellt worden. Doch dann kamen durch die Strafanzeige eines Zeugen neue Ermittlungen in Gang. Der Verdächtige wurde festgenommen, der Prozess gegen ihn begann am 1. August.