Fernziel Winterspiele 2030?: Rodel-Olympiasieger Loch rätselt: Was bringt die Zukunft?

Felix Loch will noch lange rodeln. „2026 ist gesetzt, 2028 wäre ein schönes Ziel. Und dann schauen wir mal“, sagt der dreimalige Olympiasieger. Seine Ehefrau Lisa schweigt dazu nicht.

Felix Loch überlegt nicht lange, schaut seine Lisa kurz an und sagt mit einem schelmischen Lächeln: „Solange es meine Frau erlaubt.“ Solange will der dreimalige Olympiasieger noch durch den Eiskanal rodeln, weiter um Medaillen kämpfen. „Solange es ihm Spaß macht, solange er fit ist, soll er es unbedingt machen“, antwortet seine Ehefrau. „Wir wuppen das daheim schon ohne ihn. Für mich ist es wichtig, dass der Felix Spaß an dem hat, was er macht.“

Und der 35-Jährige hat Spaß. Bei Olympia 2026 will er auf alle Fälle dabei sein. „Da brauchen wir gar nicht drüber reden. Bis dahin greife ich weiter voll an. Und dann schauen wir mal“, sagt einer der erfolgreichsten deutschen Wintersportler. Und was kommt danach? „2028 gibt es die WM dahoam, bei uns am Königssee. Es wäre schön, die auf jeden Fall noch einmal mitzufahren“, meint er. „Und dann wären es nur noch zwei Jahre bis 2030.“ 

Olympia 2030 nicht unmöglich

Dann steigen die Winterspiele in den französischen Alpen – Felix Loch wäre da 40 Jahre alt. „Solange ich gesund, fit und erfolgreich bin, solange bin ich dabei“, meint er. 

Seit 2010 sind Lisa und Felix Loch ein Paar, seit 2016 verheiratet. Die Söhne Lorenz (2016) und Ludwig (2018) dürfen gerne dem Papa nacheifern – müssen aber nicht. Für seine Social-Media-Aktivitäten hat er die Buben schon mal in Rodel-Anzüge gesteckt oder sie stehen mit Opa Norbert am Eiskanal – wächst da vielleicht die nächste Rodel-Generation der Familie heran?

Gerade läuft die erste Saison für Felix Loch ohne den Vater an der Seite. Nach 16 Jahren und 119 Medaillen hat Norbert Loch als Bundestrainer aufgehört. Den Sohn – mittlerweile dreimaliger Olympiasieger und 14-maliger Weltmeister – hatte einer der erfolgreichsten Trainer der deutschen Sportgeschichte ganz behutsam zum Rodelsport gebracht. Genauso wollen es Lisa und Felix mit ihren Kindern auch machen.

Die Loch-Buben dürfen, müssen aber nicht rodeln

„Ich bin überhaupt nicht böse, wenn es in eine ganz andere Richtung geht“, sagt Felix Loch. „Hauptsache sie machen Sport.“ Momentan ist Fußball Trumpf bei den Loch-Buben. Auch wenn der Bayern-Adventskalender auf dem Tisch steht: „Wir sind nicht die verbissenen Eltern, die unbedingt wollen, dass die Kinder beim großen Verein vorspielen. Genauso ist es beim Rodeln, beide probieren sich dort. Wir werden sehen, was daraus wird.“

Bald 25 000 Instagram-Follower hat Felix Loch, für einen Rodler ist das eine ganze Menge. Heimlicher Star auf der Plattform ist der Golden Retriever Johnnie, mal gut gekleidet mit Fahrradhelm und Sonnenbrille zu seinem elften Geburtstag, mal mit Leberkassemmel zum Welthundetag. „Wenn du erfolgreich bist, kannst du deinen Namen einfacher nutzen. Ich versuche, so gut es geht, viele Sachen auch mal kritisch anzusprechen“, sagt Felix Loch.

Soziales Engagement

Und so hat der Olympiasieger nach dem russischen Angriffskrieg Sportler aus der Ukraine aufgenommen. Im Sommer war er mit der Kinderrechtsorganisation Plan International in Malawi. Er besuchte mit seiner Frau unter anderem Projektgruppen, in denen Jugendliche zu sexueller Gesundheit und Aufklärung informiert werden. Neben dem Schutz der Kinder vor der Klimakrise setzt sich das Ehepaar auch für Bildung und Gesundheit von Mädchen und jungen Frauen ein. Das Engagement der Lochs ist breit angelegt – immer mit dem Ziel, die Zukunft von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.

„Es ist ein Herzensprojekt vom Felix und von mir, dass wir uns stark für Kinder und Kinderrechte engagieren“, sagt Lisa Loch, die Sportmanagement studiert hat und ihren Ehemann auch managt.

Der sieht seine eigene berufliche Zukunft „mit Sicherheit“ im Rodelsport. „Ich kann ja sonst nichts anderes“, kokettiert er. Als Bundestrainer wie der Papa aber eher nicht. „Ich weiß ja, was mein Dad dort viele, viele Jahre gemacht hat. Am Ende war er mehr Manager von einem riesengroßen Haufen. Manchmal kann man schon sagen: Er war vielleicht Babysitter“, sagt Felix Loch und schiebt hinterher: „Aber sag niemals nie.“