Der Jahreswechsel naht mit großen Schritten. Was planen Hessens Städte, damit es ein friedlicher Start ins Jahr 2025 wird?
In Hessen laufen die Vorbereitungen für Silvester auf Hochtouren. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte haben in der letzten Nacht des Jahres immer besonders viel zu tun. Etliche Städte wollen in diesem Jahr mit erhöhter Polizeipräsenz und Böllerverbotszonen für eine friedliche Neujahrsnacht sorgen.
In Frankfurt etwa ist sowohl bei der Landes- als auch bei der Bundespolizei ein erhöhter Kräfteeinsatz im Bereich der Innenstadt und am Mainufer geplant. Die Stadtpolizei des Ordnungsamtes werde in der Silvesternacht mit einem Regeldienst vertreten sein und in Abstimmung mit der Landespolizei Gefahrenabwehrmaßnahmen im Stadtgebiet durchführen, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Die bestehende Waffenverbotszone im Bahnhofsviertel gilt natürlich auch in der Silvesternacht. Eine weitere Zone ist zunächst nicht vorgesehen.
In Teilen der Frankfurter Innenstadt Feuerwerksverbot
Laut dem Frankfurter Ordnungsamt gilt ein Feuerwerksverbot auf der Zeil, inklusive Haupt- und Konstablerwache, sowie wie auch in den vergangenen Jahren auf der beliebten Fußgängerbrücke, dem Eisernen Steg. „Darüber hinaus werden, ebenfalls wie in den letzten Jahren, an diversen Stellen nördlich und südlich des Mains Überfahrschutzmaßnahmen getroffen“, erläuterte der Sprecher.
In Hessens größter Stadt wird das neue Jahr gerne in der Innenstadt rund um die Zeil, die Alte Oper oder am Main begrüßt. Ein städtisches Feuerwerk oder eine besondere Lichtshow seitens der Stadt ist dem Frankfurter Ordnungsamt nicht bekannt.
Wiesbaden erstmals mit Licht-Inszenierung
Anders in Wiesbaden: Dort wird das neue Jahr erstmals mit einer Lichtshow anstelle des herkömmlichen Feuerwerks am Kurhaus Wiesbaden begrüßt. Ein wesentlicher Vorteil liege in der besseren Umweltverträglichkeit, was in Zeiten des Klimawandels von enormer Bedeutung sei, erklärte die Landeshauptstadt.
Hinsichtlich des Sicherheitskonzeptes in Wiesbaden sehe die Stadtpolizei keinen aktuellen Anpassungsbedarf gegenüber dem Vorjahr, sagte ein Pressesprecher der Stadt. Deutschlandweit werde die abstrakte Gefahrenlage derzeit als hoch angesehen, eine konkrete Gefährdungslage sei jedoch nicht bekannt. „Die Stadtpolizei befindet sich in regelmäßiger Abstimmung mit der Landespolizei, um bei einer sich verändernden Rahmenlage entsprechend kurzfristig nachzusteuern.“
Ausdrücklich nicht vorgesehen ist eine großangelegte Zugangskontrolle beziehungsweise Kontrollen über mitgeführte Messer. „Dies scheint sowohl aus Sicht des hessischen Innenministeriums, der Landespolizei als auch der Stadtpolizei als Präventivmaßnahme ohne konkreten Anlass nicht angezeigt“, erläuterte der Sprecher.
Kassel prüft Lasershow und Böllerverbot
In Kassel wird die Stadtpolizei nach Angaben eines Stadtsprechers insbesondere im Innenstadtbereich kontrollieren, weil sich dort noch einige Aufbauten des Weihnachtsmarktes befinden werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Örtlichkeiten wie Krankenhäuser und Altenpflegeheimen, in deren unmittelbarer Nähe das Abbrennen von Feuerwerk gesetzlich untersagt ist.
„Die im Herbst in Kraft getretene Waffentrageverbotszone für Teile der Kasseler Innenstadt deckt auch weite Bereiche ab, die erfahrungsgemäß in der Silvesternacht stark besucht sind“, erläuterte der Sprecher. Entsprechende Kontrollen würden auch von der Stadtpolizei durchgeführt.
Bezüglich eines Böllerverbots werde momentan geprüft, ob die Voraussetzungen dafür vorlägen, ein entsprechendes Verbot an bestimmten Orten des Stadtgebiets zu erlassen.
Offen war zuletzt auch, ob es in der nordhessischen Stadt eine zentrale Licht- oder Lasershow geben wird. Die städtische Tourismusgesellschaft Kassel Marketing befinde sich derzeit noch in der Planung, so der Sprecher.
Darmstadt plant keine weiterführenden Verbote
Auch in Darmstadt gibt es nach der Sprengstoffverordnung Orte wie Altenheime oder Krankenhäuser, an denen kein Feuerwerk gezündet werden dürfe, teilte eine Sprecherin der Stadt mit. „Hierüber hinausgehende Verbote wird es jedoch nicht geben.“ Ebenso wenig werde es seitens der Stadtpolizei eine erhöhte Streifentätigkeit oder Waffenverbotszonen geben.
Böllerverbot in der Marburger Oberstadt – nicht nur zu Silvester
In der Marburger Oberstadt gilt ohnehin wegen erhöhter Brandgefahr ein Verbot für das Abfeuern von Raketen und Böllern, und das nicht nur an Silvester, sondern das ganze Jahr über. Hintergrund ist auch hier das bundesweit geltende Sprengstoffrecht, wonach Raketen und Böller in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, Kirchen, Kinder- und Altenheimen sowie Fachwerkhäusern nicht gezündet werden dürfen und ein Mindestabstand von acht Metern eingehalten werden muss. In Marburg gilt dieses Verbot für die komplette Oberstadt mit Schloss und Schlosspark, Lutherischem Kirchhof sowie der Fläche vor der Elisabethkirche.
Für die Sicherheit in der Universitätsstadt werden in der Silvesternacht unter anderem vier Stadtpolizisten und zwei Ordnungspolizisten sorgen, wie eine Stadtsprecherin sagte. Sie kontrollieren die Einhaltung des Böllerverbotes und machen sich auch allgemein ein Bild von der Sicherheitslage in der Stadt.