Interne Vorwürfe: Grünen-Politiker Gelbhaar zieht Listenplatzkandidatur zurück

Wegen interner Vorwürfe hat der Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar seine Listenplatzkandidatur für die Bundestagswahl zurückgezogen. Es läuft ein Verfahren durch die Ombudsstelle.

Der Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar hat seine Kandidatur für die Berliner Landesliste für die Bundestagswahl wegen Vorwürfen gegen sich zurückgezogen. „In den letzten Tagen sind Vorwürfe gegen mich erhoben worden“, teilte er am Samstag zur Begründung mit. „Das muss parteiintern geklärt werden und das will ich jetzt erst klären.“ Welcher Art die Vorwürfe sind, wurde nicht bekannt. Gelbhaar ist seit 2017 Bundestagsabgeordneter.

Der Berliner Landesverband der Grünen teilte mit, dass es ein geordnetes Verfahren durch die Ombudsstelle bei der Bundesgeschäftsstelle gebe. „Wir unterstützen aktiv dabei, dass dieses Verfahren so gut und schnell wie möglich abgeschlossen werden kann und Personen, die sich gemeldet haben Beratung in einem geschützten Raum erfahren“, teilten die Landesvorsitzenden Nina Stahr und Philmon Ghirmai mit.

Die Bundespartei bestätigte am Sonntag das Ombudsverfahren. Die Ombudsstelle bei der Bundesgeschäftsstelle ist unabhängig und nicht weisungsgebunden, das Verfahren ist vertraulich. Es gab keine Angaben dazu, wie lange die Vorwürfe bekannt sind und wie lange das Verfahren dauert.

Unklar blieb zudem, ob das Verfahren Auswirkungen auf Gelbhaars Direktkandidatur für den Wahlkreis Berlin-Pankow (Wahlkreis 76) haben könnte. Der Kreisverband Pankow hatte Gelbhaar im November als Erststimmen-Kandidaten aufgestellt.