Die Thüringer Grünen ziehen wieder mit ihrem bundesweit bekanntesten Gesicht in den Bundestagswahlkampf: Katrin Göring-Eckardt. Sie will sich für die Prüfung eines AfD-Verbots einsetzen.
Auf einem Parteitag in Sömmerda haben die Thüringer Grünen die amtierende Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt auf Platz eins ihrer Landesliste für die Bundestagswahl gewählt. Nach Angaben der Partei erhielt Göring-Eckardt bei der entsprechenden Abstimmung 95 Ja- und 5 Nein-Stimmen, zudem gab es 2 Enthaltungen. Das entspricht einem Zuspruch von 93,1 Prozent. Die frühere Grüne-Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling landete auf Platz zwei und setzte sich mit 56 Stimmen gegen den stellvertretenden Grünen-Bundesvorsitzenden Heiko Knopf durch, der 46 Stimmen erhielt.
Die 58-Jährige ist seit Jahren das bundespolitisch bekannteste Gesicht der Grünen im Freistaat. Sie ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 2021 Vizepräsidentin des Parlaments. Auch bei der Bundestagswahl 2021 war sie als Spitzenkandidatin der Thüringer Grünen angetreten.
In ihrer Bewerbungsrede in Sömmerda versprach Göring-Eckardt, sich für die Prüfung eines AfD-Verbots einsetzen zu wollen. Es schmerze sie, dass diese Prüfung durch das Bundesverfassungsgericht noch nicht erfolgt sei. Sie empfinde es als gefährlich, ein AfD-Verbot nicht wenigstens zu prüfen. „Das ist Teil der Gegenwehr gegen diese Partei“, sagte Göring-Eckardt. „Wir sollten dafür stehen, dass wir auch dieses Mittel nutzen, wie alle anderen politischen auch.“
Bei der Bundestagswahl 2021 erhielten die Thüringer Grünen 6,6 Prozent der Zweistimmen im Freistaat.