Migration: Grünen-Chef: Hoffnung und Angst nach Umsturz in Syrien

Erst in Deutschland habe er frei atmen können, sagt der in Syrien aufgewachsene Grünen-Landesvorsitzende Alhamwi. In seiner Heimat seien die Gefühle nach dem Sturz von Assad aber gespalten.

Der in Syrien aufgewachsene Landesvorsitzende der niedersächsischen Grünen Alaa Alhamwi sieht nach dem Umsturz in seinem Heimatland gemischte Gefühle bei vielen Syrern. „Die Hoffnung, die Freude ist unglaublich riesig“, sagte Alhamwi beim Landesparteitag der Grünen in Hannover. „Gleichzeitig gibt es aber auch viel Angst, viele Menschen in meiner Heimat, die bangen, was noch kommen könnte.“

Er selbst habe erst, nachdem er die Diktatur in Syrien 2012 verlassen habe, wirklich frei atmen könnte, sagte der Grünen-Politiker weiter. „Mein Herz ist jetzt bei meiner Familie, meinen Freunden in Syrien.“ Er unterstütze die Menschen in dem Land auf dem Weg in Richtung Demokratie und Freiheit.

Alhamwi war 2012 für ein Masterstudium im Bereich Erneuerbare Energien aus Syrien nach Kassel gegangen. Anschließend promovierte er an der Universität Oldenburg zu urbanen Energiesystemen.

Der in Syrien seit 24 Jahren autoritär regierende Machthaber Baschar al-Assad war vor gut einer Woche von Rebellen gestürzt worden. Assad ist inzwischen nach Russland geflüchtet.