Mit dem traditionellen Weihnachtskonzert setzt die deutsche Botschaft in Moskau ein Zeichen für den Frieden. Im vergangenen Jahr führte das zu einem Skandal.
Deutschlands Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, hat bei einem großen Weihnachtskonzert in einer Kirche der russischen Hauptstadt zum Frieden aufgerufen. „Im Ukraine-Krieg leiden die Menschen auf beiden Seiten unter der Gewalt“, sagte der Diplomat dabei vor Hunderten Gästen am Samstag. Gerade in unfriedlichen Zeiten sei die Weihnachtsbotschaft als Botschaft des Friedens und der Hoffnung wichtig.
Der Diplomat erinnerte auch an Konflikte im Nahen Osten, im Sudan, in Haiti und Myanmar. Nicht zufällig gewählt wurde nach Angaben Lambsdorffs das Oratorium Messiah, das beim Weihnachtskonzert unter der Leitung des bekannten Dirigenten Alexander Tsaljuk aufgeführt wurde. Vertont sei dort die Hoffnung auf den „Prinzen des Friedens“.
Das traditionelle Weihnachtskonzert ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der Zerrüttung der deutsch-russischen Beziehungen eins der wenigen Ereignisse, bei dem Deutsche und Russen in Moskau noch zusammenkommen.
Im vergangenen Jahr hatte die Rede Lambsdorffs, in der er auch an die Opfer des russischen Angriffskriegs erinnerte, eine heftige Reaktion im russischen Außenministerium hervorgerufen. Es warf ihm Doppelzüngigkeit vor, da Berlin die Ukraine mit Waffen beliefere. Der von Russland begonnene Angriffskrieg hat Schätzungen zufolge Hunderttausende Opfer, darunter auch viele Zivilisten gefordert. Moskau macht für den Krieg aber den Westen verantwortlich.