Ärzte kommunaler Krankenhäuser in Niedersachsen wollen mehr verdienen. Sie sind zu einem Warnstreik aufgerufen. Das hat auch Auswirkungen auf die Patienten.
An rund 40 kommunalen Krankenhäusern in Niedersachsen wollen Ärztinnen und Ärzte heute in den Ausstand treten. Der ganztägige Warnstreik ist als sogenannter stiller Streik geplant: Die Mediziner sollen einfach zu Hause bleiben, wie die Ärztegewerkschaft Marburger Bund mitteilte. Betroffen sind den Angaben zufolge unter anderem Klinikstandorte in Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Oldenburg. An den jeweiligen Standorten gebe es, wenn notwendig, Notdienstvereinbarungen.
Der Marburger Bund fordert für die rund 5.400 Ärzte unter anderem 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr, eine bessere Bezahlung von Ruf- und Bereitschaftsdiensten sowie eine Reform der Schicht- und Wechselschichtarbeit. Nach fünf Verhandlungsrunden habe die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände zuletzt „ein völlig inakzeptables Angebot vorgelegt“, hieß es. Noch bis zum 16. Dezember läuft eine Urabstimmung über mögliche unbefristete Streiks.
Die Arbeitgeberseite kritisierte die Warnstreiks als unangemessen. Die „Mondforderung“ der Gewerkschaft passe nicht in die Zeit und sei schlicht nicht finanzierbar. Der Marburger Bund habe die existenzielle Bedrohung für die niedersächsischen Kliniken nicht verstanden, so der Arbeitgeberverband.