Die Entwicklung des Leipziger Auwalds wurde 2019 im sächsischen Koalitionsvertrag festgeschrieben. Viel ist seitdem passiert, doch die Zukunft des Projekts hängt von der künftigen Landesregierung ab.
Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit hat Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) die abgeschlossenen Maßnahmen zur Revitalisierung des Leipziger Auwalds vorgestellt. „In der zu Ende gegangenen Regierungsperiode sind wir die Rettung des Auwalds entschlossen angegangen“, sagte Günther in Leipzig. Der rund 5.700 Hektar große Leipziger Auwald, der stark gefährdet war, habe dank der erhöhten Wasserversorgung nun wieder eine Perspektive.
Naturschutz als nationale Aufgabe
Seit 2020 arbeite man daran, den Leipziger Auwald als wertvolles Ökosystem zu erhalten, erläuterte Günther. Mit dem Auenentwicklungskonzept für die Nordwest-Aue sei ein wichtiger Meilenstein erreicht.
Zudem hätten sich Maßnahmen wie etwa Überschwemmungsflächen als kostengünstig, schnell umsetzbar und sehr wirkungsvoll erwiesen. Die Rettung des Auwalds sei eine nationale Aufgabe, weshalb auch der Bund eingebunden wurde. Dennoch bleibe viel zu tun. „Meine Erwartung an die künftige Landesregierung ist, dass sie diesen Weg und das geplante Naturschutzgroßprojekt Leipziger Auwald weiter entschlossen unterstützt.“
Auch der Leiter des Leipziger Amtes für Stadtgrün und Gewässer, Rüdiger Dittmar, hofft auf eine Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der neuen Landesregierung. „Wir erarbeiten derzeit ein Auenentwicklungskonzept für die gesamte Auenlandschaft im Leipziger Stadtgebiet und haben gemeinsam mit Schkeuditz ein Naturschutzgroßprojekt beantragt.“ Ziel des Projekts sei es, das wertvolle Ökosystem nachhaltig zu schützen und zu erhalten.
Intakte Auenlandschaft für natürlichen Hochwasserschutz
Die Maßnahmen in der Nordwest-Aue tragen dazu bei, die ökologischen Funktionen der Aue zu verbessern oder wiederherzustellen. Sie schaffen Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und stärken die Resilienz der Auenlandschaft gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels. Gleichzeitig dienen die Vorhaben dem natürlichen Hochwasserschutz.
Langfristig soll ein Masterplan für das europaweit einzigartige Gebiet entwickelt werden. Dieser strebt die Revitalisierung einer durchgehenden Auenlandschaft entlang einer rund 40 Kilometer langen Strecke von Elstertrebnitz im Süden bis Schkeuditz im Norden an.