Cold Case: Mord an Blumenhändler im Jahr 1992 – Lebenslang gefordert

Ein Hamburger Blumenhändler wird in seiner Wohnung ermordet. Die Polizei sichert Spuren. 32 Jahre später könnte der mutmaßliche Täter zu einer langen Strafe verurteilt werden.

Im Prozess um den Mord an einem Hamburger Blumenhändler vor 32 Jahren hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe für den Angeklagten gefordert. Die Nebenklagevertreterin schloss sich dieser Forderung an. Die Verteidigerin des 54-Jährigen soll am nächsten Dienstag plädieren, wie die Gerichtspressestelle mitteilte. Die Urteilsverkündung ist dann für Mittwoch geplant.

Der beschuldigte Rumäne soll im März 1992 zusammen mit dem Blumenhändler in dessen Wohnung im Stadtteil Horn Alkohol getrunken haben. Während einer Auseinandersetzung habe er dem 60-Jährigen mehrfach mit einer Rumflasche auf den Kopf geschlagen, hieß es in der Anklage. Dabei erlitt das Opfer einen Schädelbasisbruch. Der Angeklagte habe den 60-Jährigen dann mit einem zerrissenen Bettlaken im Schlafzimmer gefesselt und ihn schließlich erdrosselt. Mit den Tageseinnahmen des Blumenhändlers habe der Angeklagte die Wohnung verlassen. Die Beute soll 1.500 bis 2.000 D-Mark betragen haben.

Verhaftung in Großbritannien

Trotz intensiver Ermittlungen konnte die Tat damals zunächst nicht aufgeklärt werden. In den folgenden Jahren wurden die gesicherten Spuren mehrmals erneut kriminaltechnisch untersucht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gab es im Mai 2023 eine DNA-Treffermeldung aus Italien. Ein europäischer Haftbefehl wurde ausgestellt. Im Oktober vergangenen Jahres wurde der Beschuldigte dann in Großbritannien verhaftet.