Ein Verdächtiger im Fall der tödlichen Schüsse auf einen US-Versicherungschef sitzt in U-Haft. Die Polizei sieht in einem handgeschriebenen Manifest Hinweise auf ein Motiv – und befürchtet Nachahmer.
Der Verdächtige im Fall der tödlichen Schüsse auf den Chef eines US-Versicherungskonzerns sieht sich nach Einschätzung der Polizei als „Held“. Das geht aus einem Bericht der Polizei in New York hervor, der der „New York Times“ und dem Sender CNN vorliegt.
„Er schien die gezielte Tötung des höchsten Unternehmensvertreters als symbolischen Schlag und direkte Aktion gegen die angebliche Korruption und die „Machtspiele“ des Unternehmens zu betrachten“, zitieren die Medien aus dem Bericht. Sich selbst sehe Luigi M. als eine Art Held, der endlich beschlossen habe, gegen solche Ungerechtigkeiten vorzugehen.
Polizei warnt vor Nachahmern
Die Polizeibeamten hätten auch die Befürchtung geäußert, dass der 26-Jährige als „Märtyrer und Vorbild“ gefeiert werden und Nachahmer inspirieren könnte. Der Bericht stütze sich auf ein handgeschriebenes „Manifest“, das der Mann bei seiner Festnahme am Montag bei sich gehabt habe. Stunden nach der Verhaftung wurde der Verdächtige in Manhattan unter anderem wegen Mordes angeklagt.
Der 50 Jahre alte Chef des milliardenschweren US-Versicherers United Healthcare war am Mittwoch voriger Woche nahe dem New Yorker Times Square aus nächster Nähe niedergeschossen worden und in einem Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Die von Überwachungskameras gefilmte Tat und die öffentliche Fahndung nach dem Täter machten weltweit Schlagzeilen. Der Schütze flüchtete zunächst auf einem Fahrrad und verschwand dann.