Nach einer brutalen Geiselnahme im Juli in Köln hat die Polizei zwei weitere Verdächtige festgenommen. Die Tat soll im Kontext der Explosionsserie in mehreren NRW-Städten stehen.
Die Polizei hat in Essen einen mutmaßlichen Geiselnehmer festgenommen. Der 20-Jährige soll aktiv an der brutalen Geiselnahme beteiligt gewesen sein, die im Juli in Köln von Spezialeinheiten beendet worden war. Die entführten Opfer sollen dabei auch schwer misshandelt worden sein. Ein Richter habe den Verdächtigen in Untersuchungshaft geschickt.
Bereits am vergangenen Montag hatte ein Ermittlungsrichter in gleicher Sache Untersuchungshaft gegen einen 23-Jährigen angeordnet. Er soll das Haus in Köln-Rodenkirchen, in dem die Geiseln festgehalten wurden, zur Verfügung gestellt haben. Der 23-Jährige habe sich bereits als mutmaßliche Geldfälscher in U-Haft befunden.
Die Geiselnahme im Juli gilt als negativer Höhepunkt der Auseinandersetzung zweier Drogenbanden, der auch eine Serie von Explosionen in mehreren NRW-Städten zugerechnet wird. Auslöser der Gewaltspirale soll das Verschwinden einer größeren Menge Cannabis aus einer Lagerhalle in Köln gewesen sein. Seither hat die Ermittlungskommission „Sattla“, arabisch für Haschisch, eine Reihe von Verdächtigen festgenommen.
War zunächst vermutet worden, hinter der Explosionsserie stecke der Expansionsdrang der sogenannten „Mocro-Mafia“, gehen die Ermittler inzwischen davon aus, dass eine Kölner Bande von Drogendealern die Explosionen in Auftrag gegeben hat. Ein mutmaßlicher Drahtzieher war im Oktober in Paris festgenommen worden.