Denkmal: Stützpfeiler sichern Kloster St. Johannis

Das von Franziskanern gegründete Kloster St. Johannis ist eines der ältesten Bauwerke der Weltkulturerbe-Stadt Stralsund. Seit über 700 Jahren trotzt es der Zeit, die aber ihre Spuren hinterlässt.

Die Arbeiten an der Außenwand der 1254 gegründeten Klosteranlage St. Johannis sind nach mehreren Monaten abgeschlossen. Die Backsteinmauer wird nun von sechs hohen Stützpfeilern auf der Innenseite des Klosterhofes gesichert. Finanziert wurde die Sanierungsmaßnahme aus Städtebaufördermitteln mit 416.000 Euro sowie einem zusätzlichen städtischen Anteil in Höhe von 134.000 Euro. 

Früher habe die Wand durch Anbauten Stabilität erhalten. Nach dem Abriss dieser Bauten sei die Backsteinmauer in den letzten Jahrzehnten aber frei stehend gewesen und auch aufgrund der Windlast in Schieflage geraten, hieß seitens der Stadt. Durch die Stahlstützen sei die Standsicherheit dauerhaft gesichert und auch die historische Bausubstanz bewahrt worden. 

Prominente Besucher im Laufe der Jahrzehnte

Besucher können die aufwendige Konstruktion beim Nikolaimarkt am 14. und 15. Dezember (3. Advent) im St. Johanniskloster erstmals besichtigen. Auf dem Klostergelände befindet sich auch das Stralsunder Stadtarchiv. Die Klosterräume werden als Magazin genutzt. Im Innenhof der Kirchenruine steht eine Nachbildung der Pietà von Ernst Barlach.

Das Kloster zog auch in der Neuzeit viele ranghohe Besucher an. Erich Honecker zeigte Schwedens Ministerpräsidenten Olof Palme 1984 die Klosteranlage. Angela Merkel führte in ihrer Amtszeit als Bundeskanzlerin unter anderen Frankreichs Staatspräsidenten François Hollande (2014), Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker (2012) und Schwedens Ministerpräsidenten Göran Persson (2006) dorthin. Auch Bundespräsident Richard von Weizsäcker (1990) und die US-First-Lady Laura Bush (2006) zählen zu den Besuchern.