Das umstrittene letzte Teilstück der A49 wird wegen Restarbeiten doch später fertig als erwartet. Das könnte auch helfen, die Verkehrssituation auf der Autobahn bei Kassel zu entlasten.
Der Lückenschluss der Autobahn 49 soll doch erst im ersten Quartal kommenden Jahres für den Verkehr freigegeben werden. Bisher war die Projektgesellschaft Deges von einem Termin vor dem Jahresende ausgegangen. Vor der Freigabe seien jedoch noch Rest- und Nacharbeiten unter anderem am Entwässerungssystem der Autobahn erforderlich, teilten die Autobahn GmbH und die Projektmanagementgesellschaft Deges mit. Zudem könnten so zusätzliche Behinderungen an einem A49-Abschnitt bei Kassel vermieden werden.
Die A49 soll Kassel und Gießen direkter miteinander verbinden. Das letzte, rund 30 Kilometer lange Teilstück zwischen Schwalmstadt und dem Ohmtaldreieck an der A5 ist seit vier Jahren in Bau und mittlerweile nahezu vollständig fertiggestellt. Der Streckenabschnitt war sehr umstritten, da er mehrere Waldstücke durchschneidet, darunter den Dannenröder Forst bei Homberg/Ohm. Dort und in umliegenden Wäldern protestierten Aktivisten wochenlang gegen die Rodung zahlreicher Bäume für den Autobahnbau.
An einigen Stellen müssen Mängel behoben werden
Nun müssen beispielsweise noch die Fahrzeugrückhaltesysteme fertiggestellt und an einem Teil der Entwässerungsleitungen nachgearbeitet werden. Vor Inbetriebnahme der Autobahn seien im Rahmen interner Qualitätskontrollen zudem an einigen Stellen bauliche Mängel durch die Auftragnehmer festgestellt worden, die vor der Verkehrsfreigabe behoben werden müssten. Die erforderlichen Arbeiten könnten nicht kurzfristig durchgeführt werden, hieß es.
Die Autobahn GmbH des Bundes saniert derzeit auch die A49-Südtangente bei Kassel zwischen dem Autobahnkreuz (AK) Kassel-Mitte und dem Autobahnkreuz Kassel-West. Dadurch könne die Südtangente derzeit nur eingeschränkt befahren werden, hieß es.
Weitere Behinderungen bei Kassel sollen verhindert werden
Die durchgehende Befahrbarkeit der A49 werde zu einer teilweisen Verkehrsverlagerung von der heutigen Verbindung über A7 und A5 auf die kürzere und flachere A49 führen. Dies würde die durch die besagte Sanierung der Südtangente bereits angespannte Verkehrssituation am Kreuz Kassel West weiter belasten.
„Durch die Verzögerungen bei der Freigabe des Lückenschlusses der A 49 an die A 5 am Dreieck Ohmtal kommt es nicht zu den befürchteten Konflikten mit der laufenden Baumaßnahme auf der Südtangente“, erklärte Bernhard Klöpfel von der Autobahn GmbH. Zuvor hatte die Regionalversammlung NordOstHessen die bundeseigene Autobahn GmbH mit einer Resolution aufgefordert, „den Lückenschluss A 5/A 49 erst zu vollziehen, wenn die Sanierung der A49 Südtangente abgeschlossen ist“, wie es in dem Papier hieß.
Ein fester Termin für die Inbetriebnahme des Lückenschlusses könne derzeit noch nicht genannt werden, hieß es. Man setze alles daran, sowohl die Rest- und Abschlussarbeiten an der Neubaustrecke als auch die Sanierung der A49 bei Kassel zügig abzuschließen.