Archäologen machen einen spektakulären Fund. In Südbaden entdecken sie eine über 2.000 Jahre alte Anlage mit Gräbern.
Archäologen haben am Kaiserstuhl eine im Südwesten einzigartige frühkeltische Grabanlage entdeckt. „Vergleichbare Grabanlagen sind in Baden-Württemberg bislang nicht bekannt“, berichtete das Regierungspräsidium Stuttgart mit Blick auf den Fund in Endingen im Kreis Emmendingen.
Der sogenannte Grabgarten umfasst 17 Grabgruben. „Die meisten Bestatteten lagen in oval bis rechteckigen Grabgruben, die sich augenscheinlich um ein zentrales Grab mit einer Doppelbestattung gruppierten“, berichtete Archäologe Marcel El-Kassem laut einer Mitteilung.
Da ein örtliches Unternehmen sein Lager ausweiten wollte, wurde das Areal im Frühjahr und Sommer bei einer sogenannten Rettungsgrabung untersucht.
Unter den Verstorbenen sollen auch Kinder und Jugendliche gewesen sein. Die Grabanlage dürfte aus der Zeit zwischen 450 bis 250 vor Christus stammen. Die Experten versprechen sich von dem Fund wichtige Kenntnisse über die frühkeltische Bevölkerung am südlichen Oberrhein.
Grabkammer im Kreis Biberach entdeckt
Funde aus frühkeltischer Zeit sind im Südwesten keine Seltenheit. Bei Ausgrabungen unweit der mächtigen Wallanlagen der Heuneburg bei Riedlingen (Kreis Biberach) war laut einer Mitteilung vom Oktober eine Grabkammer entdeckt worden.
Die Kelten sind eine Gruppe von Völkern, die vor mehr als 2.000 Jahren weite Teile Europas besiedelten. Über ihre Kultur und ihr Alltagsleben ist wenig bekannt. Sie hinterließen keine Schriftzeugnisse. Die ersten Zeugnisse für eine keltische Kultur stammen aus dem 8. Jahrhundert vor Christus. Verschwunden sind die Kelten um Christi Geburt. Ihr Kernsiedlungsgebiet war in Süddeutschland und Ostfrankreich.