Zoll ermittelt bundesweit: Scheinselbständigkeit? Razzien bei Immobilienmakler

Es geht um den Verdacht nicht gezahlter Sozialabgaben für Immobilienmakler: An mehreren Standorten hat der Zoll Wohn- und Geschäftsräume eines Unternehmens für Immobilienvermittlung durchsucht.

Wegen des Verdachts der Scheinselbstständigkeit ist der Zoll mit Durchsuchungsaktionen an mehreren Standorten bundesweit gegen Verdächtige eines Immobilienmaklers vorgegangen. So seien im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld seit dem Morgen insgesamt 18 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, teilte das zuständige Zollamt in Bielefeld mit. Unter anderem seien Spezialisten für digitale Forensik in Hamburg im Einsatz gewesen. 

Ermittelt werde gegen mehrere Personen, die verdächtigt werden, Makler beschäftigt zu haben, ohne entsprechende Sozialabgaben abgeführt zu haben. Nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen bestehe der Verdacht, dass die Vermittler als Selbstständige gemeldet waren, obwohl sie in die Arbeitsprozesse integriert und von der Unternehmensführung Weisungen erhalten haben sollen. Ein solches Vorgehen wird als Scheinselbstständigkeit bezeichnet. 

Bei der Aktion seien Wohn- und Geschäftsräume nach be- und entlastenden Beweismitteln durchsucht worden. Außerdem seien vor Ort Zeugen zum Tatgeschehen vernommen worden. Das Hauptzollamt Bielefeld habe das Ermittlungsverfahren angestoßen, sagte ein Sprecher.