Prozesse: 21-Jährige getötet – Verfahren wegen Mordes begonnen

Eine junge Frau wird tot in einem Wald bei Niebüll gefunden. Wenige Tage später wird ein Mann festgenommen. Nun beginnt der Mordprozess. Es geht um die Unterbringung in einer Psychiatrie.

Eine junge Frau hat an einem Sommervormittag im nordfriesischen Niebüll Sport getrieben. Wenig später war sie tot. Ein damals 35 Jahre alter Mann soll die 21-Jährige vergewaltigt und anschließend getötet haben. Nun begann am Landgericht Flensburg das sogenannte Sicherungsverfahren gegen den Mann. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm in ihrer Antragsschrift Mord vor. In dem Verfahren geht es um die mögliche Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik. 

Ein Antrag auf ein Sicherungsverfahren – im Gegensatz zu einem herkömmlichen Strafverfahren – wird gestellt, wenn bei dem Tatverdächtigen von erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen auszugehen ist, der Mensch aber eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellten könnte.

Frau wurde von Angehörigen als vermisst gemeldet

Der deutsche Staatsangehörige soll die Frau am 7. Juni am Vormittag in Niebüll (Kreis Nordfriesland) beim Sport beobachtet haben und ihr gefolgt sein. In einem Waldstück soll er sie nach Ansicht der Staatsanwaltschaft auf einen Trampelpfad gezogen, zu Boden gebracht und vergewaltigt haben. Um eine Entdeckung zu verhindern, habe er sie anschließend erwürgt und den Leichnam notdürftig im Unterholz verscharrt. 

Die 21-Jährige war früheren Angaben der Ermittler zufolge von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet worden, nachdem sie sich nicht wie vereinbart bei ihnen gemeldet hatte. In der Nacht auf den 8. Juni wurde sie leblos in dem Waldgebiet entdeckt. Zuletzt bemerkt wurde die junge Frau demnach am Tattag gegen 8.00 Uhr beim Verlassen ihrer Wohneinrichtung. Sie wollte im Marschenpark westlich von Niebüll Sport treiben. 

Angeklagter seit dem 25. Juni vorläufig in Psychiatrie

Der Angeklagte konnte wenige Tage nach der Tat anhand von DNA-Spuren identifiziert werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft damals mitteilten. Er lebte demnach in einiger Entfernung der jungen Frau, es gab damaligen Erkenntnissen zufolge keine Vorbeziehung zwischen ihm und dem Opfer.

Der Mann kam nach seiner Festnahme am 12. Juni zunächst in Untersuchungshaft. Seit dem 25. Juni ist er vorläufig in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Für die Verhandlung sind zunächst sechs weitere Verhandlungstage bis Ende Januar geplant.