Baden-Württemberg hat ein neues Logo. Es ähnelt dem traditionellen Landeswappen, soll aber moderner sein. Von den Badensern kommt Kritik – denn Teile des Wappens fehlen.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) findet das neue Landeslogo richtig und wichtig – und weist die Kritik aus Baden zurück. „Jeder kann alles, was er möchte, gerne kritisieren“, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. Man habe sich jedoch von Fachleuten beraten lassen, die wissen, wie man in einer modernen Welt kommuniziere. Logos würden heute eine wichtige Rolle spielen und müssten daher immer mal wieder modernisiert werden. „Das ist jetzt in der digitalen Welt das Richtige“, so Kretschmann.
Das baden-württembergische Staatsministerium hatte das Landeslogo im Oktober vorgestellt. Das neue Logo in der Standard-Version zeigt in stilisierter Form die drei schwarzen Löwen aus dem baden-württembergischen Landeswappen. In einer reduzierten Variante taucht nur ein Löwe auf. In einer erweiterten Version des Logos sind es die drei Löwen, der Schild sowie ein Hirsch und ein Greif als Schildhalter. Der Hirsch ist das Wappentier Württembergs, der Greif ist das Wappentier Badens.
Kritik aus Baden
In einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten hatte die Landesvereinigung Baden in Europa das neue Logo Mitte November scharf kritisiert. Ein moderner Auftritt sei zwar legitim, die Reduzierung auf drei schwarze Löwen auf gelbem Hintergrund aber „eine gravierende Verfehlung, die weder der Tradition noch der kulturellen Identität unseres Landes gerecht wird“, hieß es. Das traditionelle Landeswappen mit den Plaketten vereine die verschiedenen Landesteile und symbolisiere die Einheit in der Vielfalt des Landes.
Die Landesvereinigung kritisiert, dass sechs Plaketten in den badischen Landesfarben Gelb und Rot über dem Schild aus dem Landeswappen im neuen Logo komplett wegfallen. Sie stehen für die sechs südwestdeutschen Territorien – Franken, Hohenzollern, Baden, Württemberg, Kurpfalz und Vorderösterreich.
Nach Angaben des Staatsministeriums soll das neue Logo traditionelle Elemente wie das Landeswappen und die Farben der Landesflagge neu interpretieren. Es soll künftig von Behörden auf allen Kanälen wie etwa bei Internetauftritten oder in den Sozialen Medien genutzt werden. Die Einführung und Entwicklung des neuen Landesdesigns, zu der neben dem Landeslogo auch etwa Lizenzen, Markeneintragungen und Personalkosten gehören, hat insgesamt rund 900.000 Euro gekostet.