Kandidatenliste: Kanzleramtschef Schmidt soll SPD-Landesliste anführen

Er gilt als engster Vertrauter von Olaf Scholz und begleitet seinen Chef schon über 20 Jahre: Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt. Nun soll er die Hamburger SPD in den Bundestagswahlkampf führen.

Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt soll in Hamburg Spitzenkandidat der SPD für die Bundestagswahl werden. Der Landesvorstand der Partei schlägt den 54-jährigen langjährigen Wegbegleiter von Bundeskanzler Olaf Scholz für Platz eins der Landesliste vor, wie ein Sprecher mitteilte. Am Abend soll eine Landesvertreterversammlung in Wilhelmsburg über die Liste entscheiden. 

Schmidt würde damit Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz ablösen, die seit der Bundestagswahl 2013 ganz oben auf der Landesliste der Hamburger Sozialdemokraten gestanden hatte. Auf der Vorschlagsliste des Vorstands steht Özoğuz – die kürzlich wegen eines Social-Media-Posts zum Nahost-Konflikt in die Kritik geraten war – nun auf Platz zwei. 

Schmidt und Özoğuz treten auch als Direktkandidaten an

Sowohl Schmidt als auch Özoğuz bewerben sich auch um die Direktmandate in ihren Wahlkreisen. Özoğuz hatte ihr Mandat bei den vergangenen drei Bundestagswahlen jeweils direkt in Wandsbek gewonnen. 

Schmidt will in Eimsbüttel das Direktmandat von Niels Annen zurückerobern, das der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bei der letzten Wahl an den früheren Hamburger Justizsenator Till Steffen von den Grünen verloren hatte. Annen tritt bei der Wahl nicht mehr an.

Hakverdi, Martin und Droßmann auf aussichtsreichen Listenplätzen

Für die Plätze drei bis fünf schlägt der Landesvorstand die bisherigen Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi, Dorothee Martin und Falko Droßmann vor, die ihre Tickets nach Berlin zuletzt ebenfalls direkt in ihren Wahlkreisen gelöst hatten. Dahinter auf den Plätzen sechs bis zehn: Lena Haffner, Susmit Banerjee, Shweta Sachdeva, Vladislav Litau und Alica Huntemann.

Aktuell ist die Hamburger SPD mit fünf Abgeordneten im Deutschen Bundestag vertreten. Der neue Bundestag soll nach dem Bruch der Ampel-Koalition am 23. Februar neu gewählt werden.