Schüler und ihre Lehrkräfte eines Gymnasiums in Wentorf bei Hamburg mussten sich wegen eines Amokalarms verbarrikadieren. Am Ende war es laut Polizei wohl ein Fehlalarm.
Ausnahmezustand an einem Gymnasium in Schleswig-Holstein: Am Montagvormittag musste die Polizei zu einem mutmaßlichen Amokalarm ausrücken. Der Vorfall ereignete sich einem Bericht der Zeitung „Lübecker Nachrichten“ zufolge an einem Gymnasium in Wentorf bei Hamburg. Bei der Durchsuchung des Schulgeländes und des gesamten Gebäudes durch die Polizeibeamten stellte sich der mutmaßliche Amokalarm allerdings als Fehlalarm heraus.
Als die Polizei eintraf, hatten sich die rund 950 Schüler und ihre Lehrkräfte mithilfe von Stühlen und Tischen in den Klassenräumen verschanzt und die Räume verdunkelt. So sieht es ein landesweites Notfallkonzept in solchen Fällen vor. „Die Polizei nimmt diese Art Meldungen sehr ernst und prüft umgehend sämtliche Maßnahmen, um den Schutz der Schülerinnen und Schülern sowie des Lehrpersonals zu gewährleisten und Gefahren für die öffentliche Sicherheit abzuwenden“, zitierte das Blatt eine Polizeisprecherin. Während die Polizei Räumlichkeiten und Schulgelände absuchte, musste die Schüler in den verriegelten Räumen ausharren.PAID 12_23 Amoktat Hamburg 6.10
Gymnasiasten bei Hamburg frühzeitig aus dem Unterricht entlassen
Der Polizeieinsatz endete fast zwei Stunden später, ohne dass die Polizeibeamten verdächtige Personen auf den Gängen oder in unverschlossenen Räumen ausfindig machen konnten. Der Verdacht auf einen Amoklauf konnte demnach nicht bestätigt werden. Stattdessen vermuten die Beamten einen technischen Defekt hinter dem Alarm.
Der Schulleiter äußerte sich gegenüber den „Lübecker Nachrichten“ erleichtert darüber, dass es sich nicht um einen „Ernstfall“ gehandelt habe. Trotzdem war der Schultag für die Kinder und Jugendlichen damit gelaufen. Die Eltern seien nach dem Polizeieinsatz schriftlich per E-Mail über den Vorfall informiert worden. Nach einer Sprechstunde im Klassenverband wurden die Schüler mittags nach Hause entlassen. Einige nahmen das Angebot der Schulsozialarbeiter in Anspruch, um das Erlebte noch einmal zu besprechen und zu verarbeiten.
Am folgenden Schultag haben die Schüler und Lehrer nach Angaben des Schuldirektors noch einmal Zeit, über den Vorfall zu sprechen.