Umstrittene Fabrikansiedlung: Geplantes Pommes-Werk – Verkehr soll gebremst werden

Der geplante Bau einer Pommes-Fabrik bei Peine sorgt für Diskussionen. Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) schlägt vor Ort Lösungen vor.

In der Diskussion um den Bau einer Pommes-Fabrik bei Peine spricht sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) für eine Verbesserung der Verkehrssituation aus. Bei einem Treffen mit Bürgermeistern und Bürgern kündigt er ein entsprechendes Maßnahmenpaket an, wie sein Sprecher sagt. Ziel sei, bei zunehmendem Lastwagenverkehr mehr Sicherheit zu schaffen – etwa mit einer Tempo-30-Zone.

Das kanadische Unternehmen McCain möchte auf dem am Mittellandkanal gelegenen Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Mehrum eine Fabrik errichten. Laut Ministerium soll ein zu großen Teilen automatisiertes Werk entstehen, in dem vor allem Arbeitsplätze in der Verwaltung sowie Technik und Entwicklung geschaffen werden. Noch steht das Projekt am Anfang. „Gerade wird erst einmal der Bebauungsplan geändert“, sagte der Sprecher.

In der Region gibt es Bedenken. Dabei geht es um die Verkehrsbelastung der Ortsdurchfahrt in Hämelerwald zur Autobahn 2. „Die Fabrik passt hier nicht mehr hin, wir sind verkehrlich am Limit“, sagte der Vorsitzende der Bürgerinitiative „Lebenswertes Hämelerwald“ Martin Jurgeit vorab.

Tempo 30 als erste Maßnahme

Lies kündigte nach Angaben seines Sprechers an, dass auf der Verbindungsstraße eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden soll. Zukünftig seien beispielsweise auch neue Verkehrsinseln oder Radwege möglich. Das Ministerium nehme die Situation ernst und wolle bereits unabhängig von der McCain-Ansiedlung Verbesserungen schaffen.

Aus Sicht des Ministeriums hat das Treffen auch bei der Verständigung der betroffenen Bürgermeister untereinander geholfen. Während etwa die Gemeinde Hohenhamlen auf Gewerbesteuereinnahmen hofft, sieht die Gemeinde Lehrte, wo die A2-Auffahrt Hämelerwald liegt, eher die Verkehrsproblematik. Auch der Bürgermeister der Gemeinde Hohenhameln, Uwe Semper (SPD), bezeichnete das Gespräch als positiv.

Im Raum steht die Schaffung von 650 Arbeitsplätzen in der Region, sagte Semper. „Das Projekt ist vorbildlich in Sachen klimaneutraler, nachhaltiger Produktion und soll Arbeitsplätze und lokale Wertschöpfung schaffen“, hieß es vorab zudem aus dem Ministerium. Semper hält eine langfristige und verlässliche Kooperation mit der regionalen Landwirtschaft für denkbar.