Kulturpolitik: Gewerkschaft Verdi sieht deutsche Kultur durch AfD bedroht

Vokabular der AfD erinnert mitunter an düstere Zeiten der deutschen Geschichte. Auch beim Thema Kultur nehmen Vertreter der Partei kein Blatt vor den Mund. Eine Gewerkschaft sieht Handlungsbedarf.

Die Gewerkschaft Verdi fürchtet angesichts des Auftretens von AfD-Politikern um die deutsche Kultur. „Wir sind alarmiert durch die wachsende Anzahl von Angriffen antidemokratischer Kräfte unserer Republik auf die Freiheit der Kunst“, hieß es in einem am Sonntag veröffentlichten Appell des Verdi-Vorstands für die Region Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. 

Appell zur Verteidigung der Kultur 

Mit Verweis auf die Verfolgung von Künstlern und ihrem Werk im Nationalsozialismus wird daran erinnert, dass der Austausch mit den Kulturen der Nachbarländer in Deutschlands Geschichte „immer eine große Rolle“ spielte, Werke aller bedeutenden Künstler international beeinflusst sind. „Die deutsche Kultur gehört zum Erbe der Weltgemeinschaft.“ 

Auch vor diesem Hintergrund kritisierte das Gremium in seinem Aufruf an „alle Demokraten“ zur Verteidigung der Kultur AfD-Vokabular wie „deutsche Leitkultur“ oder „Entsiffung des Kulturbetriebes“ in Land- und Bundestag. „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!“, zitierte der Vorstand die Mahnung im Theaterstück „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ von Bertolt Brecht. „Wir solidarisieren uns mit dem Netzwerk „Die Vielen“, treten ein für faire Diskussionen und Toleranz im Umgang mit denkenden Menschen!“