Dreimal gehen die Mainzer beim VfL in Führung, dreimal schlagen die Niedersachsen zurück. In der Schlussphase dreht Jonas Wind die spektakuläre Partie mit einem Doppelpack sogar noch komplett.
Durch einen spektakulären Heimsieg ist der VfL Wolfsburg zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison auf einen Europa-League-Platz gestürmt. Nach dreimaligem Rückstand gewann der Volkswagen-Club am Sonntag noch mit 4:3 (1:2) gegen den FSV Mainz 05.
Der eingewechselte Däne Jonas Wind traf in der 84. Minute erst zum 3:3 und dann in der vierten Minute der Nachspielzeit sogar noch zum umjubelten Sieg. Erst musste dieser Treffer noch vom Videoschiedsrichter überprüft werden, danach folgte der Schlusspfiff.
Nach diesem Spektakel, dem 5:1 bei RB Leipzig und dem Erreichen des DFB-Pokal-Viertelfinals in nur einer Woche sind die „Wölfe“ seit mittlerweile acht Pflichtspielen ungeschlagen. Die Mainzer hätten ihrerseits auf Platz fünf springen können. Kurz vor Schluss endete aber ihre Serie von drei Siegen nacheinander.
Vor 20.036 Zuschauern trafen Paul Nebel (11./66. Minute) und Jonathan Burkardt (39.) für die Gäste. Die Wolfsburger Antworten gaben Mohammed Amoura (19.), ein Eigentor von Andreas Hanche-Olsen (58.) und der Super-Joker Wind (84./90.+4).
Burkardt zieht mit Onisiwo gleich
Mit seinem zehnten Saisontor stieg Burkardt zum neuen Bundesliga-Rekordtorschützen der Mainzer auf. Mit jetzt 33 Erstliga-Treffern zog der 24-Jährige im vereinsinternen Ranking mit dem Österreicher Karim Onisiwo gleich.
Das „Gute-Laune-Duell der Liga“ hatte die „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“ dieses Spiel angesichts der Erfolgsserien beider Teams vorher genannt. Und diese Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Da Costa früh verletzt ausgewechselt
Die Mainzer waren zunächst das sapielerisch bessere Team und gingen nach einem Ballverlust von VfL-Kapitän Maximilian Arnold verdient in Führung. Doch zur Realität der ersten halben Stunde gehörte auch: Bereits in der fünften Minute musste 05-Verteidiger Danny da Costa verletzt ausgewechselt werden.
Anders als die Mainzer schafften es die „Wölfe“ lange Zeit nicht, ihre starken Leistungen der vergangenen Spiele zu bestätigen. Von der Energie und Intensität dieser Mannschaft blieb eine Halbzeit lang Zeit nicht viel übrig.
Der erneute Mainzer Führungstreffer brachte wenigstens die VfL-Fans in Wallung. Nach einem Zweikampf mit Hanche-Olsen blieb Amoura in der eigenen Spielhälfte liegen, aus dieser Szene heraus fiel dann das Tor. Doch anders als es die Zuschauer wahrnehmen wollten, hatte der Norweger den Ball und kein Foul gespielt.
Umso bemerkenswerter war es, dass sich der VfL trotz der wiederholten Rückstände und der langen Pokalwoche immer wieder zurückkämpfte in dieses Spiel. Die Einwechselung Wind hatte daran wieder einen Anteil. Der Däne ist mit seiner Jokerrolle unzufrieden – nutzte sie aber wie schon unter der Woche beim 3:0-Sieg im DFB-Pokal gegen 1899 Hoffenheim perfekt.
Seine Hereinnahme erzeugte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit eine erste Wolfsburger Druckphase. Kurz vor Schluss schoss er nach Vorarbeit seines Landsmanns Joakim Maehle das 3:3, später dann sogar noch das 4:3. Seinen Marktwert bei internationalen Clubs dürfte das noch weiter steigern.